Eine klitzekleine Zwischenmeldung

Heute ist es genau 1 Jahr her.

Dann stand ich auf einmal da. Vor dem Flughafen in Wellington. Und dachte mir: „So. Jetzt bin ich also in Neuseeland.“

Und jetzt sitze ich hier in meinem kleinen Zimmer in Dunedin und ruhe mich von meinen (hoffentlich einmaligen) 10-Stunden-Schichten beim Autowaschen aus.

Ich habe mir einen Rückblick erlaubt und ich sehe mich damals als klein und unfertig. Ich wusste von so vielen Dingen nichts. Nun habe ich viel hinter mir und noch viel mehr vor mir. Ich bin gewachsen, habe mich entwickelt, herausgebildet, entfaltet!

Die Zukunft

Das heisere Duett der Industriestaubsauger verstummt, ich ziehe meine schwarzen Handschuhe von den Händen, stecke von Kopfhörern auf meinen Kassettenadapter im Auto um und fahre vom Flughafen in Richtung Stadt.

Es läuft das Lied ‚I Got a Name‘ von Jim Croce, die Sonne geht im Rückspiegel langsam unter und erfüllt die Atmosphäre mit einem warmen Licht. Meine Augen sind zwar müde, aber sehr erschöpft bin ich nicht. Die Arbeit ist schon körperlich fordernd, aber man hat auch viel Zeit um bei Musik und den eigenen Gedanken abzuschalten.

Ich denke oft über die Zukunft nach, während ich die Autos wasche. Denn meine Zeit in Dunedin ist ja ’nur‘ zum Geld sammeln da. Danach fängt die Zukunft an, über die ich mir so viel Gedanken mache.

Die Zeit hier in Dunedin wird mit dem Januar enden. Dann, im Februar kommt dann die Zeit meines Lebens: Meine Eltern kommen nach Neuseeland!! 😀
Wie hört man den Kindermund doch oft rufen: „Guck mal Mama, guck mal Papa! Guck mal was ich gemacht habe! Schau mal!!“ Und meine Eltern erfüllen mir diese Rufe in der höchsten Form.
Mit ihnen möchte ich alle Orte bereisen, an denen ich mir sie so sehnlich herbeigewünscht habe. Die Menschen, denen ich am allermeisten zu verdanken habe was ich bin, werde ich eine Welt auf der anderen Seite der Erdkugel zeigen dürfen, in der ich für über ein Jahr zu Hause war.
Sie werden viele Menschen kennen lernen, die ich hier schätzen gelernt habe und die fester Bestandteil meines Neuseelands sind.

Das ist aber nur der Februar 2016 meiner Zukunft. Direkt im Anschluss wird auch mein bester Kumpel die große Reise antreten. Mit ihm werde ich zum 3. Mal Neuseelands Nord- und Südinsel bereisen und dann Anfang April Neuseeland nach 16 Monaten verlassen müssen.
Wir wollen in Australien ein paar Wochen reisen und uns dann trennen. Denn er wird dort bleiben und ich fliege heimwärts. Eventuell mit dem einen oder anderen Zwischenstopp, mal sehen was so im Angebot sein wird… 🙂

Und dann bin ich wieder zu Hause.
Wie werde ich mich verändert haben? Werde ich mich verändert haben? Wie werden meine Augen auf alle Dinge sehen, von denen ich lange Zeit Tausende Kilometer entfernt war?
Ich freue mich, in alle Gesichter zu sehen die beinahe 1,5 Jahre älter geworden sein werden. Gerade die Kinder werden unglaublich gewachsen sein. Allen voran Vincent…

Aber auch im ‚echten‘ Leben geht es weiter mit den Aufgaben.
Und ich muss mein Auskommen wieder finden. Aber mithilfe der vertrauenswerten Agentur für Arbeit wird das sicher kein allzu schwieriges Unterfangen werden.

Und ich habe mir immer noch alle Optionen freigehalten als ich meinen Job in Deutschland kündigte. Denn ich wollte mir hier unbeeinflusst die verschiedenen Arten zu leben ansehen.

Eins steht fest: Äpfelpflücken fällt raus! 😀
Aber das sonst nicht näher in Betracht gezogene Studium rückt langsam in Richtung meiner Aufmerksamkeit. Meine studierenden Mitbewohner bestätigten mir, dass ich mit meiner Qualifikation ganz sicher an den Universitäten hier in Neuseeland studieren könnte. In Deutschland mit einem Fachabitur undenkbar!

Auch das einfache Leben, Hälfte Arbeit, Hälfte Freizeit hat seine Reize. Zumindest bis das Konstrukt der Familie greift und das Leben auf andere Schienen wirft. Das sind alles nur Überlegungen, Gedanken und Erwägungen.

Ich möchte erstmal zu Hause ankommen und alle meine Lieben wieder sehen, mich auf die rechte Straßenseite umgewöhnen und echtes Brot essen.
Dann sehen wir weiter.

Dunedin’s Finest

Heute morgen machte ich nach der Nacht die Fenster auf, weil es so stickig und warm in meinen 2×3 Metern war. Aber die Temperatur änderte sich wider Erwarten nicht!
Es wird also endlich Sommer! Und..wir stehen kurz vor dem Advent. Das ist komisch, aber wenigstens wird es warm.
Man denkt nicht dran und schon sind die Geschäfte voller Weihnachtsdekoration, die Leute laufen barfuß durch die Gegend, es duftet nach Sonnencreme und die Grillsaison steuert ihrem Hoch zu. So ist Neuseeland halt.

 

 

Mal etwas andere Deko…

Wie gesagt haben wir mit Lea auch andere Attraktionen Dunedins erkundet…

 

 

Im Cafe ‚Kiki Beware‘ wird Mexican Iced Coffee serviert. Kalte Milch, Vanille-Anis-Sirup und Espresso zum selber mixen.

Im Chinese Garden kann man sich wieder wundern, welche wundersamen Orte direkt in der Mitte einer ‚Groß’stadt existieren können.

 

 

Dieses Bild (eins von 190 der Art) habe ich hinter dem Wasserfall vom vorigen Bild gemacht.

 

 

Diese Katze hatte ebenfalls die Straßenkunst betrachtet. 🙂 Allerdings schien sie ihr Lieblingswerk für den Tag schon ausgewählt gehabt zu haben…

Den Albatrossen zollten wir auch unsere Aufwartung. Und diesmal kamen sie viel näher als letztes mal. Seht selbst:

 

 

Seemöwen gibt es in Neuseeland viele und im Überfluss. Deswegen sind Fotos von ihnen auch nicht soooo eine Besonderheit. Aber im Fluge sieht das schon anders aus. Habe mich daran etwas versucht…

 

 

Am Tunnel Beach hatten wir Glück und kein Mensch war dort, obwohl das Wetter toll war. Windig, aber toll. Nur hatte ich mich der Herausforderung zu stellen, die Impressionen auf 15 Bilder zu beschränken. Meine Speicherkarte lag nämlich daheim und ich musste mit dem internen Speicher meiner Kamera auskommen. Tja, dann überlegt man sich gut wo man abdrückt! 😀

 

 

Lea ist mittlerweile leider schon wieder über alle (oder zumindest über manche) Berge mit ihrem beeindruckend bepackten Fahrrad und mein Arbeitsleben geht weiter. Jetzt bleiben wieder mal nur noch Fotos und Erinnerungen. Und das Weihnachtsfest, möchte ich doch stark hoffen. 😉

 

 

Diesmal war das Foto aber geplant. 😀

 

 

Zum ‚Abschluss‘ ein Foto vom Mond. Ich mag den Mond. 🙂

Street Art in Dunedin

Es tut mir leid, dass ich länger nichts veröffentlicht habe. Das hat mehrere Gründe.
Erstens befindet sich mein Leben hier in einer Routine, die Arbeitsleben heißt… Man tut nichts aufregenderes als zu sparen, zur Arbeit und zurück zu fahren und zu schlafen wenn man sonst nichts zu tun hat. 🙂

Zweitens waren die letzten Tage durch Besuch vernommen. Das wiederum heißt aber, dass es jetzt umso mehr zu berichten gibt! Undzwar in mehreren Artikeln binnen kurzer Zeit, also bleibt dran. 😉

Lea, die tapfere Radfahrerin, war nämlich in Dunedin angekommen und wir haben ein paar schöne Tage miteinander erlebt. Gut, dass es zu gutem Teil auf meine freien Tage fiel, das gab Luft für längere Unternehmungen…

Eine davon rankte sich ganz um das „Dunedin Street Art Project“, also Straßenkunst. Genauer gesagt sind das über die Innenstadt verteilte Malereien an Hauswänden, von einem internationalen Team von Künstlern erstellt…

Ich empfand es als äußerst anregend, die Stadt auf diese Weise zu erkunden. Denn wann schaut man mal bewusst in die kleineren Gässchen und Hinterhöfe?

Kommt doch mit auf einen etwas alternativen Stadtrundgang in Dunedin. 🙂

 

 

Ein ganz neuseeländischer Tag

Hier wieder ein Foto-Artikel. Aber was spricht mehr als 1000 Worte?? 🙂
 
Mit Tina machte ich mich an einem Morgen früh auf den Weg. Früh heißt um 4 Uhr morgens.
Denn wir wollten das Phänomen des Sonnenaufgangs an einem ganz bestimmten Ort miterleben: Den Moeraki Boulders. Das sind kugelrunde Steine am Strand. So plump erklärt sei aber darauf hingewiesen, dass kugelrunde Steine am Strand schon eher ungewöhnlich sind… 🙂
 
Und oh, wie hat es sich gelohnt!

 

 

Als der Zauber der aufgehenden Sonne langsam verebbte, fuhren wir an einen nahegelegenen Platz am Meer und frühstückten in aller Stilechtheit.

 

 

Tee…

 

 

…und allerlei Leckereien. 🙂

In der Nähe halten sich auch wilde Tiere an der Küste auf. Wir sahen zwar leider keine Pinguine, aber dafür andere Possierlichkeiten…

 

 

„Zeig mal drauf.“

Die Seelöwen waren wunderbar neugierig.

 

Man achte auf die Augen dieses Exemplares.

 

 

Nächster Programmpunkt in einem typisch neuseeländischem Tag ist der Besuch eines Cafes. Und wenn man eine gute Wahl trifft, findet man ein paar Fotomotive vor.

 

 

Dieses herrliche Bild hat Tina gemacht. 🙂

 

 

Ein weiterer Punkt ist: Abschalten. Man fährt zu einem Strand, stellt sich da hin, futtert, hört Musik, zeichnet, liest, schläft, macht Fotos und genießt das Leben. Zumindest, so lange der Akku hält… 🙂

 

 

Einen Akku lädt man unterwegs übrigens klassischer Weise in einem Fish’n’Chips-Shop auf. Wir gingen zu einem mit einer bemerkenswerten Außenbeleuchtungsanlage.

 

 

Danach sahen wir uns die Boulders noch mal bei Tageslicht an. Außerdem konnten wir ein paar der äußerst selten auftretenden asiatischen Reisenden diesmal in einer großen Gruppe beobachten. Spannend! 😀

 

 

Zum Schluss die große Preisfrage (ohne Preis, ich muss ja sparen):
Wie viele Seelöwen seht ihr auf dem folgenden Bild?? 😉