Kaltstart

Ein Monat geht schnell vorbei.

Schneller noch, wenn man jeden Tag neue Erlebnisse hat. Und dieser Monat ist keiner von solchen, deren Zeit verschwendet ist, ganz im Gegenteil.
Ich glaube, ich habe sehr viele Dinge in gewisser Weise zum ersten Mal gemacht und habe unerforschte Pfade in meinem Kopf einschlagen können.
Das ist vielleicht der Schlüssel zur Zeit: Je mehr Erinnerungen man hat (also erinnerungswürdige Momente), desto mehr hat man die Zeit ausgekostet.

Es ist aufregend, an einem neuen Ort zu leben und das Leben um neue Gegebenheiten herum zu bauen. Und ich muss schon sagen: Diese Gegebenheiten sind sehr fein und dafür bin ich dankbar.

Und trotz dem dass ich in einer neuen Stadt wohne, bin ich nicht annähernd so viel draußen gewesen, wie ich gewollt hätte.
Das liegt nämlich and der Kälte und and dem Grau, die mich draußen empfangen. Aber dennoch habe ich einige Spaziergänge gemacht und es sehr genossen bis jetzt.

Ich habe mich sogar der Tortur ausgesetzt, meine Hände aus den Taschen zu nehmen und an die Kamera zu legen.
Leid und Schmerz waren es aber wert und das möchte ich heute mich euch teilen: 

Die Tage sind immer noch kurz, aber an manchen ist nach der Arbeit noch genug Licht übrig, um die Sehenswürdigkeiten rundherum zu erkunden.

Und oh, wie sehenswürdig die sind!

Ich habe auch wieder einen schönen Hügel vor der Haustüre und nachdem ich schon einmal im Dunkeln oben war, wusste ich, wo die schönste Aussicht bei Tag zu finden wäre.

Das hier ist für alle, die gerne zu den Sternen und darüber hinaus blicken.

 

Letztendlich hat mich der ungestüme Wind doch wieder hereingeweht, aber ich werde ihm gerne wieder für all das die Stirn bieten!

Big Picture(s)

Große Berge, kleine Lebewesen, kleine Schritte, große Aussichten, große Tragweite, kleine Gesten, kleine Mühen, große Freude, große Lektionen, kleine Nachteile, kleine Zweifel, große Belohnungen, große Welt, kleine Reue, kleine Umwege, große Erlebnisse, große Themen, kleine Zutaten, kleine Augen, große Bilder.

 

Weite Welt – Kleine Welt

Die Welt in der wir leben ist weit.

Sobald wir unsere einengende Umgebung verlassen, schwinden die Wände und jeder neue Schritt beschert uns eine neue Perspektive. Wir erleben Neues und finden uns in Situationen wieder, von denen wir lernen können und an denen wir wachsen.

Manchmal scheint die Welt so weit, dass wir völlig vergessen auf die Details zu achten. Diese können die Größe eines Pixels haben, sage ich gerne.

Und immer wieder aufs Neue, wenn man genau hinsieht, kann dieses scheinbar hässliche und ungute Ding von verblüffender Schönheit und Faszination sein.

So ist auch das Leben: Manchmal gibt es Schleifen und Verdrehungen und man muss nur etwas finden, worauf man sich in den stürmischen Zeiten gezielt einlassen kann.

Vielleicht merkt man, dass diese kleinen Dinge eben auch die weite wundervolle Welt widerspiegeln, so klein sie auch sein mögen.

Es ist okay, diese kleine Welt zu erforschen, zu sehen, was dem Auge so einfach entgehen möchte, zu verstehen, welche filigranen Strukturen diese weite Welt hat, in der wir leben.

Wie forme ich meine Realität?

Heute auf Arbeit habe ich etwas über Entspannung und Anspannung gelernt, was mich zu diesem doch recht brandaktuellen Thema führte und welches ich hier mit euch teilen möchte.

Manchmal frage ich mich: Was passiert dieser Tage?
Passiert eigentlich überhaupt etwas? Und wenn ja, ist es gut oder schlecht? Finde ich es gut oder nicht?

Die alte alberne Antwort könnte sein: Es kommt drauf an.

Je mehr ich aber darüber nachdenke, desto mehr Sinn ergibt sich. Es kommt einfach drauf an. Aber auf was?
Es kommt einzig und allein auf meine Perspektive an. Wie ich die Dinge sehe. Wie ich sie interpretiere und auf die Art, wie mein sensorischer Apparat zu meiner CPU spricht.
Man kann diese Art zu denken auf große und auf kleine Dinge beziehen: Sei es eine Belanglosigkeit oder etwas großes, wie die hässlichen Fratzen eines Lockdowns.

Angefangen mit den Kleinigkeiten, würde ich gerne an meiner Lieblingsgeschichte auslegen, wie man seine Realität formen kann:
Stell dir vor, du fährst Auto. Du bist rechtzeitig von Zuhause losgefahren, zu einer relativ wichtigen Sache. Alles ist gut, die Musik ist super, die Sonne blendet dich nicht und dein Bauch grummelt in freudiger Erwartung der Dinge, die da kommen.
Nun sind auch andere Autos auf den Straßen als nur deins und du erreichst ein Auto von hinten. Wenn das passiert, heißt das in den meisten Fällen: Dieses Auto fährt langsamer als du. Und oh-meine-Güte, es fährt sehr viel langsamer als du!
Es gibt keine Möglichkeit zum Überholen, kein Umweg bietet sich an, keine Chance, dass es schneller wird, kein Weg um die Schnarchnase herum.

Manche von uns haben schon längst die Entscheidung getroffen, wie sie sich in dieser Situation fühlen. Aber wisst ihr was? Ihr seid mir damit einen Schritt voraus!
Ich habe mich nämlich noch gar nicht entschieden, wie ich mit dieser Lage umgehen soll:

  • Komme ich gleich zum Schluss, dass der Fahrer mich nur ärgern will?
  • Suhle ich mich in Gedanken der Rache und lege mir schon alle Gesten zurecht, sollte ich ihn doch überholen können?
  • Verurteile ich den Fahrer nur aufgrund dieser einen Fahrt, die ich miterlebe?
  • Erstelle ich Annahmen über ihn?
  • Weiß ich etwas über ihn?
  • Weiß ich, wer er ist?
  • Weiß ich, wo er herkommt oder wo er hin will?
  • Weiß ich, was er vielleicht transportiert?
  • Weiß ich, ob er eine Wahl hat, so langsam zu fahren?

Aufgrund der Antworten, die ich auf diese Fragen geben würde, nehme ich dann einfach eine der folgenden Theorien an:

  • Auf dem Beifahrersitz steht eine riesige Schüssel mit Nachtisch, auf die kein Deckel gepasst hat. Also sollte er lieber ganz vorsichtig fahren!
  • Er hat gerade einen Notfall, es ist während der Fahrt doch schlechter geworden und er fährt nun so, um keinen zu gefährden.
  • Er ist der Trauzeuge und muss die opulente Hochzeitstorte zur Feier liefern.
  • Er ist zu Tode erschrocken, weil gerade einige Rehe knapp vor ihm diese Straße überquert haben und fährt nun extra umsichtig.

Im Kern meiner Botschaft versteckt sich: Wir alle haben die einwandfrei neutrale Wahl, entweder einfach böse zu sein oder jegliche der wohlgesinnten Theorien anzunehmen.

Warum können wir das so einfach tun? Weil die Konsequenzen unserer realitätsverformenden Wahl frei von jeglicher schädlicher Auswirkung sind.

Wir können das in jeder uns unentspannenden Situation nutzen. Zum Beispiel:

  • Musst du dich fremdschämen und kannst wirklich absolut nichts dagegen unternehmen? Sieh einfach nicht hin und lass es in deinem Kopf auch gar nicht passieren. Ist es dann überhaupt erst passiert?
  • Fürchtest du dich, von anderen verurteilt zu werden und möchtest nicht nachfragen? Tu einfach so, als würde dich erst niemand verurteilen.
  • Hast du eine negative Einstellung zu etwas, was du nicht im vollen Maße einschätzen kannst? Ändere deine Einstellung. (das ist ne härtere Nuss)

Wenn du also irgendwo dieses Fenster verspürst, wo du in der Tat deinen freien Willen zur Entscheidung zwischen der guten oder schlechten Annahme hast, triff dieselbe mit Bedacht.
Denk nur immer an die Konsequenzen deiner Wahl. Hat sie auf nichts anderes Einfluss als nur auf deine eigene Realität? Dann leg nur los und forme deine Realität nach deinem Willen!
Aber sobald deine Entscheidung die Realität der anderen mit beeinflusst, sei es durch das Erzählen über deine geformte Realität oder durch Handlungen gegenüber den anderen, trägst du eine größere Verantwortung.

Auf die größeren Umstände bezogen, wie eine aktuelle globale Situation oder andere Dinge und Ereignisse wo wir nicht mitreden können oder die wir nicht zu ändern vermögen, können wir diese Art zu denken auch anwenden.
Auf der Grundlage dessen, was wir wissen und der echten Konsequenzen unserer Denkweise, können wir die Einstellung annehmen, die uns am liebsten scheint und welche uns am weitesten bringt.

Wir sind unsere Gedanken. Was sind wir dann?

 

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