Reflexionen um Gewinn und Verlust

19 Jahre lang ein Zimmer geteilt, in 20 Jahren Kindheit die besten Eltern der Welt genossen, sich immer bester und schlechtester Bruder zugleich gewesen…

…und dann passiert auf einmal sowas:

Ja, mein lieber Herr Bruder hat geheiratet.
Für mich als traditionsversessenen und nostalgisch veranlagten Typen sollte das ein mittelschwerer Zusammenbruch sein. Ist es aber nicht. (Noch nicht?)

Ich verstehe es nämlich nicht. Er lebt jetzt nicht mehr hier, zu Hause, sondern in seinem eigenen Zuhause. Es gibt nicht mehr „sein Zimmer“. Nur noch 2 Personen werden auf das „Gute Nacht!“ antworten, eine Person weniger wird mir sagen, ich soll leiserdrehen.
Wir werden ihn besuchen, „bei ihm“ essen, vielleicht einmal Neffen, Nichten und Enkel ans Herz drücken…

Er war immer eine Konstante im Leben. Der beste Bruder halt. 🙂 Und jetzt passiert die große Veränderung und ich begreife es nicht!

Aber wenigstens weiß ich folgendes: Seine liebe Frau (die ich hier bis jetzt noch nicht erwähnt habe) ist einfach wunderbar! Das wird er ganz sicher bestätigen können und wir haben sie auch schon lange in unser Herz geschlossen…

Eine Person mehr sagt jetzt Mama und Papa, unsere kleine Familie ist um ein Mitglied reicher und nicht zuletzt durften wir eine weitere außergewöhnlich großartige Familie kennen lernen.

Zoobesuch

Ich weiß, ich bin lange still geblieben… Aber manchmal passieren einfach keine größeren Dinge, die einen Post wert wären. Auf der Familiensuche gibt es nicht viel Neues, man muss viel Geduld haben und die Kiwis sind eben sehr spontan…
Aber letztens waren wir mal wieder im Zoo.
Angefangen hat dieser Traditionsakt, als OmaOpas Enkel 1 und 2 (ich bin Nummer 2 😀 ) etwa 5-7 Jahre alt waren und Nr. 3 und 4 keine Pampers mehr brauchten…
Jedes Jahr aufs Neue ist das ein großer Tag. Wie soll es im Zoo auch anders sein? 🙂
Im Laufe der Zeit kamen dann immer mehr Enkelkinder dazu und mittlerweile auch ihre Eltern. Anders wäre die Bande auch schwer zu bändigen. Und als Familienausflug ist der Zoobesuch auch sehr gut konzipiert…
Dieses Mal hatte ich meine Kamera mit und möchte ein paar Impressionen mit euch teilen:

Das Prinzip „Die Augen sind größer als der Mund.“ gibt es nicht nur unter Menschen. 🙂

Esel sind wohl die traurigsten Tiere in jedem Zoo…

Achtung Mädls: Nur Giraffen haben schönere Wimpern! ;D

Manche Menschen werden zurecht als Bären bezeichnet. (Natürlich in positiver Beziehung. 🙂 )

Die Flamingos sind die ersten Tiere direkt am Eingang. Seit 15 Jahren immer gewesen. Und man erwartet auch nichts anderes. Nur wenn man mal über so Tiere nachdenkt: Zum Schlafen verschwindet eine der ewig langen Stelzen irgendwo in ihrem Körper; die haben relativ riesige Schnäbel; die sind rosa bis rot; die haben ellenlange, extrem biegsame, kuschelig-puschelige Hälse…
Aber das ist ja völlig normal, Flamingos halt…

Erleichterung

Ich werde oft gefragt, wie es nun aussieht mit Neuseeland, Agentur und Gastfamilie. Bis vor Kurzem musste ich immer sagen, dass es noch sehr früh zum Suchen ist und da noch nichts konkretes feststeht.
Aber in den letzten Tagen habe ich einige Mails mit der Agentur ausgetauscht, wobei sich wichtige Fragen gelöst haben.

Es ist nämlich tatsächlich sehr früh zum Suchen, da die Neuseeländer spontan sind und nicht wie die guten Deutschen ein ganzes Jahr im Voraus planen…
Ich habe mich aber mittlerweile online in einem Portal für Au Pairs angemeldet. Also langsam wird es konkreter mit den Plänen, was mir sehr gefällt.

Außerdem ist am Freitag die Premiere des einen Theaterstücks über die Bühne gegangen und es gab sogar am Ende Lob vom Regisseur… Den hat er sich bis dahin immer aufgespart, wodurch der Abend noch erleichternder war als ohnehin. Nun, die stressigen Proben haben sich ausgezahlt…

Noch Bilders!

Also fuhr ich wieder mal nach Hause und wieder ging gerade die Sonne unter. Ich kam von der Theaterprobe und hatte meine Kamera auf dem Beifahrersitz liegen. Die anderen Requisiten bleiben am Spielort, denn man muss die ja nicht jeden Tag hin und her karren, wenn man sie daheim sowieso nicht nutzt…

In den letzten Tagen bin ich zu nicht sehr viel gekommen. Jeden Tag nur Arbeit und Probe. Also habe ich wenig Zeit für andere Beschäftigungen. Nun, da muss man durch. Aber bald ist es ja auch so weit und die Premiere steht an…
Zu der beschriebenen goldenen Minute des tiefsten Sonnenstandes hielt ich dann an einer neben einem Weizenfeld gelegenen Bushaltestelle und fotografierte die Szenerie, die diesem Blog einiges an Farbe hinzutun soll. (Keins der Fotos ist in irgendwelcher Weise bearbeitet;)

Mein Favorit.

Babysitterkurs

Ich bin jetzt ein qualifizierter Babysitter! 😀

Der Kurs war in 2 Teile geteilt. Am ersten Tag wurde über die rechtliche Seite geredet. Was man beim Babysitten beachten muss (Privatsphäre, Versicherungsschutz, Rechte…), wie das mit der Aufsichtspflicht ist und einiges mehr. Gerade die Aufsichtspflicht ist ein Schlüsselthema… Denn man trägt dabei eine unglaublich große Verantwortung.

Wir waren 14 Leute, 11 Mädls und 3 Jungs. Außer mir im Alter von 14-16 Jahren. Es war eine echt angenehme Gruppe. Auch wenn manche meinen nicht ihnen angepassten Sprachstil nicht ganz akzeptieren wollten. Aber das liegt wahrscheinlich am Altersunterschied. 😀

Am zweiten Tag haben wir dann die praktischeren Themen behandelt.
Von Beschäftigungsideen über Verhalten bei Krankheits- und Unfällen, kindersicherer Wohnungseinrichtung, Zubereitung von Mahlzeiten für Kinder (ja, wir haben Brei gemacht UND gegessen), Tipps zum Bewerben als Babysitter bis zu einer Einheit zum Baden eines Säuglings. Es war SO viel Interessantes dabei! Echt wertvoll!

Und der Kurs hat mich nur noch neugieriger gemacht!
Ich möchte mich auf jeden Fall nach mehr Kursen umsehen. Einerseits weil es mich erstklassig auf die Zeit als Au Pair vorbereitet und andererseits weil es mich fasziniert! Gerade Säuglingspflege ist ja eine Sache, die einen als Au Pair viel attraktiver für die Eltern macht. Denn es gibt sicher viele Familien, bei denen es einen Säugling zu betreuen gibt. Und es ist außerdem wahrscheinlich eine der schönsten Sachen, die es nur auf Erden gibt.

Erste Hilfe am Kind zum Beispiel ist auch ein nützlicher Kurs. Werde mich mal umsehen. Und ihr bekommt Bescheid. 😉 Wenn ihr Tipps für Kurse habt, immer raus damit. 🙂

UND der Kindergarten in dem der Kurs stattfand! Der hat mich SO umgehauen!! Ich muss nicht viel aufzählen. Nur dass er ein Wasserbett im Schlafraum hat!!! *O_O* 😀