Raus aus dem House!
Neuseeland ist schön! Es ist herrlich grün, man macht die von der Busfahrt schweren Augen einen Moment zu, es ist trocken und braun. Die grünen Hügel sind grob, sie rücken in den Hintergrund und das Gelände ist flach. Es wird wieder grün, die Landschaft macht einen zerklüfteten Eindruck, die Hügel werden feiner. Die Szenerie am Straßenrand lässt Mitleid für die auf ihr Handy starrenden Mitreisenden aufsteigen. An meine Cousins (ihr wisst wer ihr seid ;)) : Stellt euch einfach die Sandgrube mit einem malerischen Fluss, 2000x schöner und mit einem besseren Ausblick als auf Weizenfelder und Wiehengebirge vor. So sah es stellenweise aus! Der Bus hält aber nicht, wir fahren weiter. Das ungewöhnlichste was ich auf der Fahrt gesehen habe, war die Schlittschuh’halle‘ in Taupo. Hier ist Sommer und die betreiben eine Eislauffläche! 😀
Als wir dem Ziel näher kommen, der für ihre heißen Quellen bekannten Stadt Rotorua, sieht man aus dem Dickicht am Straßenrand tatsächlich weißen Dampf aufsteigen. Im letzten Licht des Tages gehen wir zum Hostel…
Es reicht. Einen kompletten Monat habe ich in Wellington verbracht. Das Hostel, man bedenke dass es die erste Bleibe hier ist, ist mir beinahe zum Zuhause geworden. Es fühlte sich aber nicht wirklich nach Reisen an, so schön die Zeit dort auch war… Ich habe Wellington lieb gewonnen, kenne mich dort mittlerweile aus und ich habe wunderbare Menschen kennengelernt. 🙂 Ich habe ja hauptsächlich auf meine Tasche gewartet und bis jetzt nichts von ihr gesehen. Warum also an dem Plan festhalten? Deshalb habe ich mich kurzfristig für eine kleine Rundreise auf der Nordinsel entschieden.
Eine sehr nette Japanerin die ich in Wellington kennenlernte arbeitet hier in Rotorua in einem Hostel, welches ich selbstredend auch gebucht habe. Wir fuhren sogar mit dem selben Bus und ich war ganz froh, jemand ortskundigen dabei zu haben. 🙂
Rotorua riecht nach Schwefel, mal mehr, mal weniger. Hoffentlich werde ich mich bald daran gewöhnen… Das Wetter ist hier anders als in Wellington. Es ist heiß, es fühlt sich an wie Sommer. Wellington ist immer windig, es war selten gescheit warm. Ich habe gefrühstückt, sitze im Innenhof des quirligen Hostels und die Katze hat sich neben mir niedergelassen. Katzen sind schon interessante Tiere. Mal kratzen sie, mal betteln sie um Streicheleinheiten, dann haben sie wieder genug von der Zuwendung…
Jetzt fühlt es sich auf jeden Fall wie Reisen an. Man ist nicht mehr gebunden, man kann sich frei bewegen. Und nur, weil man einfach mal umgedacht hat.