Das Ende der dritten Zeit

Ich habe auf meiner Festplatte die Neuseelandbilder in Ordner eingeteilt. Die erste Zeit, wo ich in Wellington, Taupo, Rotorua und Napier gereist bin. Dann die 2. Zeit, wo ich in Hastings gelebt und gearbeitet habe und die dritte Zeit hier in der Familie.
Und in schon 2 Wochen wird die vierte Zeit anbrechen.

Wenn Au Pairs ihre Familien verlassen, ist das eine unangenehme Sache. Die eine Stimme im Kopf sagt dann: „Na das ist ja mal gründlich in die Hose gegangen!“ und die andere Stimme freut sich über einen Schritt hin zurück zum Glücklichsein.

Was ist geschehen?
Wenn 2 fremde Welten auf engem Raum miteinander leben, kommt irgendwann das Innere der Menschen zum Vorschein. Und wenn diese Grundsätze nicht miteinander harmonieren, können beide nicht auf Dauer glücklich sein.
Und in meinem Fall haben sich diese Dinge als nicht vereinbar erwiesen. Ja, ich war glücklich am Anfang und hatte auch eine gute Zeit und ein gutes Leben hier. Nur wurde gerade in der letzten Zeit klar, dass es nicht auf Dauer funktionieren könnte.
Indizien dafür, dass die Zeit als Au Pair gut ist, sind: Man graut sich vor dem Abschied und sehnt ihn nicht herbei. Man freut sich auf den nahenden Sommer und Frühling. Man verbringt gerne und viel Zeit mit seiner Familie.
Da diese Dinge leider nicht zutrafen, entschloss ich mich zu handeln.

Wie soll es weitergehen, ist die nächste logische Frage?
Mit einem eigenen Auto sind mir alle Wege offen… Ich werde aber sofort wieder eine Familie suchen, denn nur weil es in dieser Familie nicht geklappt hat, heißt noch lange nicht dass ich nicht weiter Au Pair sein sollte.
Ansonsten könnte ich auch einen Job jeglicher Art annehmen und mir so etwas die Reisekasse aufbessern. Und wenn ich mir so überlege…ich hatte schon lange keinen Lötkolben mehr in der Hand. 🙂

 

 

Aufdass bald wieder Friede herrsche!

 

 

Als ich am Wochenende mit meinen lieben Freunden durch die Straßen Wellingtons ging, wuchs der Wunsch frei zu sein, nicht mehr zurück zu müssen, frei atmen zu können…

Und dieser Wunsch wird sehr bald in Erfüllung gehen. Es ist nichts leichtes oder einfaches für alle Beteiligten, aber wenn man nicht glücklich ist, soll man schnellstmöglichst dafür sorgen dass es sich ändert.
Ob es nun feige oder tapfer ist…

Bunte Zwischenmeldung

Blogartikel Nummer 70!

Ich kann etwas aufatmen, denn heute nimmt die Hostmum die Kinder zu den Aktivitäten. Die Scores für meinen Meatpie und die Noodles reichten von 98/100 bis 1000000/1000000 und es war genug für alle da… 🙂

Direkt im Anschluss an die Winterreise stand ich vor zwei der anspruchsvollsten Wochen bisher: Den Schulferien.
Einerseits die neue Routine an sich (Frühstück für die Kinder machen, kein Heimkommen von der Schule, usw.) als auch der Fakt dass die Kinder den ganzen Tag daheim sind, ließen die 2 Wochen zu einem Erlebnis werden.

Da die Mädchen an ihrer Schule mehr Stunden je Schultag haben als der Junge, bekommen sie eine Extrawoche Ferien. Sodass ich in der letzten Woche dann jeden Tag mit den Mädls zusammen den Jungen zur Schule begleitet und abgeholt habe… Ich habe auch versucht die Ferien gut zu nutzen und ging mit den Kindern in den Park auf ein Piknik oder in die Stadt in das Museum oder in einen Indoor-Freizeitpark für Kinder…
Einige Tage verbrachten sie auch bei den Großeltern, was mir ein paar kleine Verschnaufspausen einbrachte. 🙂

Wir panieren Chicken Nuggets selbst…

Jetzt wo die Ferien schon seit einiger Zeit vorbei sind, freue ich mich um so mehr über die gewohnte Routine: Morgens mit dem Jungen sein und ihn dann zur Schule bringen. Und erst um 3 Uhr nachmittags geht es weiter mit den Kindern.
Wer darüber nachdenkt Au Pair zu werden, dem sei gesagt: Es besteht ein himmelweiter Unterschied, ob die Kinder daheim sind oder schon zur Schule/ in den Kindergarten gehen…

Mittlerweile habe ich auch einen sehr guten Freundeskreis gefunden, mit dem wir regelmäßig das Leben jenseits des Au-Pair-Seins genießen. 🙂 Daneben ist es aber auch immer wieder eine große Wohltat, alte Reisebekanntschaften wiederzutreffen…

Am letzten Sonntag feierten wir Celines Geburtstag mit einer Wanderung auf dem Skyline Walkway in Wellington.
Es war ein trüber Tag, aber glücklicherweise verschonte uns der Himmel mit dem Geschenk des Regens. 🙂 Dafür war es irrsinnig windig! Teilweise konnte man nicht gerade gehen und meine Kapuze hat geknattert wie sonst was. 😀

Blick auf Wellington vom Mt. Kaukau.

Blick auf einen Windpark westlich von Wellington.

Mit meinem Auto musste ich letztens zum WOF (Warrant of Fitness, das ist der neuseeländische TÜV) und mein Schätzchen brauchte doch tatsächlich eine kleine Überholung… Wenigstens habe ich jetzt erstmal wieder 6 Monate Ruhe davon. 🙂 Bei Baujahren von vor 2000 gibt es 6 Monate WOF, bei neueren 12 und bei brandneuen Autos einmalig 3 Jahre ab Kaufdatum…

In unserem Ort werden neue Häuser gebaut und auch wenn ich die letzten Baustellen daheim nicht allzu oft aus der Nähe gesehen habe, sind die Unterschiede unverkennbar:

Die Winterreise Teil 8

Am Morgen machten wir uns mit CJ auf den Weg. Mit einem beruhigend vollem Tank kamen wir nach einiger Zeit am Cape Reinga an, das wird zwar als nördlichste Stelle Neuseelands gehandelt, ist aber nicht der äußerste Punkt. Dieser liegt etwas weiter östlich und ist schlechter zugänglich, weswegen wir ihn ausließen…
 
Im Norden Neuseelands herrscht subtropisches Klima, was man gut an der Natur sehen kann. Die Gegend über Auckland unterscheidet sich generell von der restlichen Nordinsel, sowohl landschaftlich und klimatisch als auch von den Sehenswürdigkeiten…

Blick auf die riesigen Sanddünen, die wir später aus nächster Nähe sahen…

Am nördlichsten Ende Neuseelands sieht man links und rechts direkt das Meer.

18000 Kilometer, das kann man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. 😀

Der berühmte Leuchtturm…

Auf dem ‚Rückweg‘ fuhren wir noch diese und jene Strände an…

Touristen in freier Wildbahn… 🙂

Herrlich knorrige Bäume.

Und auf einmal steht man in der Wüste, wenn man die ‚Giant Sand Dunes‘ besucht…

Celine und CJ haben sich für die Technik ‚Springen‘ entschieden, um die unglaublich steile Düne wieder herunter zu kommen.

Und so sieht Winter im äußersten Northland aus. 😀

Für Kunst ist immer Zeit… 🙂

Das letzte von drei Bildern, die ich damals nicht veröffentlichte. Sagen wir so: CJ hat unseren Tag auf ein hohes Niveau gehoben. 😉

Als die Sonne dann untergehen wollte, verabschiedeten wir uns von CJ und begannen wir unsere letzte lange Autofahrt. Richtung: Auckland. Dort wollten wir das Auto abgeben und mit dem Bus am nächsten Tag heimfahren.
Einen kurzen Stop machten wir in Kawakawa (Habe ich irgendwann mal auf die Vielfalt der neuseeländischen Städtenamen hingewiesen?) um dort die Kunstwerke des berühmten Künstlers ‚Hundertwasser‘ zu bestaunen. Seht selbst:

Hauptattraktion: Die öffentliche Toilette.

Dieselbe von hinten.

 

 

Abends kamen wir dann in Auckland an. Es ist eine andere Welt im Vergleich zum Rest Neuseelands. Von einer Millionenstadt erwartet man vielspurige Ausfahrten und konfusen Verkehr, aber im Hostel herrschte der größte Unterschied: Es war VOLL. Wir schliefen also (in beinahe unerträglicher Kälte) in einem augebuchten 6-Bett-Zimmer und waren froh, schlussendlich wieder draußen zu stehen. Unser Auto brachten wir dann am Morgen unseres letzten Tages zum Verleiher, da er am letzten Abend schon geschlossen hatte…
Mit unserem Hack und Pack machten wir einen kleinen Abstecher im Supermarkt und gingen im winterlichen Sonntagmorgen durch Auckland zum Busbahnhof.
Kurz hinter Taupo kam es dann zu einem Stau auf dem Highway, sodass wir eine längere Pause in diesem wunderschönen Städtchen einlegten. Diese nutzten wir für ein reflektives Piknik auf einer Bank mit Blick auf den größten See Neuseelands.
Das Ende vom Lied war dann eine Taxifahrt nach Hause, da alle Anschlussbusse schon abgefahren waren… Nichtsdestotrotz konnte ich allen Nachfragen, wie die Reise denn so war, nur antworten: Umwerfend wunderschön und maßlos gelungen! 🙂

 

 

Blick auf die Berggipfel des Tongariro vom Lake Taupo aus.

 

 

Am letzten Tag sahen wir: Cape Reinga, Strände am Wegesrand, die riesigen Sandünen, Kawakawa und die Hundertwasser-Kunstwerke und zuguterletzt Auckland aus der Nähe…

Fazit: 3815 Kilometer und ca. 4500 Bilder (nur von meiner Kamera). 🙂

Ich hoffe euch hat das Mitreisen per Blogartikel wenigstens halb so viel Spaß gemacht wie uns. 😉

Die Winterreise Teil 7

Auch in Paihia kamen wir im Dunkeln an und durften uns erst am Morgen an der umwerfenden Schönheit erfreuen… Wir nahmen uns einige nahe gelegene Ziele vor und standen schon gleich vor der ersten Attraktion, dem Parrot Place in Kerikeri.
Ja, wir sahen viele bunte und wunderschöne Vögel, man konnte sie füttern und auch auf der Hand halten was eine schöne Erfahrung ist. Aber nur allzu bald machte Celine mich auf einen Umstand aufmerksam, der mir nicht von Anfang bewusst war: Die Käfige waren klein und die Vögel sahen nicht gerade glücklich aus… Ich nutzte den Eintrittspreis noch für einige Bilder, aber ein wirklicher Erfolg war der Besuch hier leider nicht. So sollen die Bilder nicht nur auf das Motiv, sondern auch auf den Hintergrund desselben kritisch hinweisen.

 

 

 

 

Etwas ernüchtert fuhren wir dann weiter zu den Rainbow Falls. Ein Regenbogen war zwar nicht auszumachen, aber das lag wohl an dem Stand von Sonne und Wolken. Dennoch: Wasserfall. 🙂

 

 

Nächster Menüpunkt war im Zurückdenken beinahe magisch schön, denn der Ort wo Neuseelands älteste Gebäude stehen ist wunderbar gepflegt…

The Stone Store, Neuseelands ältestes Steingebäude.

Der freundliche Gärtner machte uns auf diesen kleinen Mümmelmann aufmerksam.

 

 

Erbaut 1822 von Maoris und Missionaren, ist Kemp House das älteste Gebäude des Landes.

Es gibt für beide Gebäude auch Führungen, aber die sparten wir uns für heute.

 

 

 

 

Unser Ziel war der hohe Norden und da wir noch keine Unterkunft gebucht hatten, war unsere Endstation unbestimmt. Für einen Roadtrip ist das gut, denn es stehen alle Möglichkeiten offen…

 

 

‚World Famous‘ heißt es, was wir bis nachher nicht wussten. Denn dieser Fish Shop in Mangonui ist tatsächlich berühmt.

Bei dieser Aussicht kann man auch wirklich gut speisen. 🙂 Der Laden war auch für sonst gewohnte Umstände sehr gut besucht…

So ließ ich es mir auch nicht nehmen, eine gute Portion Muscheln zu probieren.

Irgendwo in einer wunderschönen Bucht tat sich dieses Bild auf. Da mal wohnen… 🙂

 

 

 

 

Auf der Halbinsel Karikari fuhren wir auf verlassenen Straßen, die uns zu einem wunderschönen, einsamen Strand führen sollten.

 

 

Puschelig wie der weichste Pinsel, aber eher herb im Geruch waren diese wunderlichen Blüten.

 

 

Unser Plan war, den Sonnenuntergang am westlich gelegenen 90-Mile-Beach zu beobachten. Er ist nicht 90 Meilen, sondern knapp 90 Kilometer lang, aber dennoch ist das ein übertrieben langer Strand, was hoffentlich auf dem Bild rüberkommt…

 

 

 

 

Nach einem kleinen Stop an demselben fuhren wir dann weiter, da es eine etwas felsigere Stelle geben soll. Da diese mit Stern und Straße auf unser Karte eingezeichnet war, machten wir uns auf den Weg und wurden nach gezielter Recherche online eines besseren belehrt: Diese Stelle ist nur über den Strand selbst zu erreichen. Mit einem halbgaren Fronttriebler ist das aber keine gute Idee, zumal wir auch keine Erfahrung mit den Gezeiten und Tücken des Strandes haben.
Kurzum: Umdrehen, zum nächsten Strandzugang fahren. Dieser lag aber so weit zurück, dass die Sonne schon untergegangen war als wir ankamen.

 

 

 

 

Dazu kam, dass unser Tank praktisch leer war. So mussten wir den Weg bis zur nächsten Tankstelle unter kleinstmöglicher Beanspruchung des Gaspedals zurücklegen. 65 Kilometer mit der Nadel in der untersten Position. Wir waren über alle Maßen erleichtert, als die Warnlampe (an welcher Existenz wir nicht mehr geglaubt haben) im letzten Viertel des Weges doch aufleuchtete…

In Kaitaia suchten wir uns nun ein Hostel und fragten spontan nach Unterkunft. Entgegen der Bewertungen im Internet war es ein sehr nettes Hostel und auch hier belief sich die Anzahl unser Zimmergenossen auf 0.
Als wir dann unser einfaches Abendbrot einnahmen, sprach uns CJ an. Das ist der Amerikaner mit dem wir dann flugs Kartentricks übten, uns gut unterhielten, bis um 1 Uhr nachts Tischtennis spielten und uns verabredeten, ihn morgen zum Cape Reinga mitzunehmen…

Ein großer Tag: Wir sahen den Parrot Place, die Rainbow Falls, die ältesten Gebäude Neuseelands, unglaubliche Aussichten am Wegesrand (konstant), den Mongonui Fish Shop, die Halbinsel Karikari, den 90 Mile Beach und die schönste Tankstelle Neuseelands. 😀

Die Winterreise Teil 6

Durch Coromandel fuhren wir am Vorabend nur in Dunkelheit, aber jetzt am Morgen sahen wir die volle Pracht der Halbinsel. Wir blieben nicht lange im Hostel und machten uns gleich auf den Weg zu den berühmten Stränden…
Der erste Stopp war Hahei Beach. Er gilt als einer der schönsten Strände Neuseelands und wurde der Auszeichnung durchaus gerecht…

Blick von einiger Entfernung auf Hahei Beach.

 

 

Einer der berühmtesten Strände jedoch ist der an der Cathedral Cove. Seht selbst die Wunder der Natur:

 

 

Hinter den Felsen liegt die Bucht.

 

 

Man geht ein gutes Stück, da der Strand nur zu Fuß erreichbar ist.

 

 

Den Fußmarsch nehmen dennoch viele Leute auf sich, denn man soll reich belohnt werden:

 

 

Den Felsen entlasten. 🙂

 

 

Durch die Cathedral Cove (wo übrigens schon einige Hochzeiten abgehalten wurden) kann man hindurch zu einem weiteren Stück Strand gehen.

 

 

…und sowas im Winter! 😀

 

 

 

 

Wir hatten eine lange Fahrt vor uns, da die nächste Unterkunft in Paihia schon gebucht war und deshalb verbrachten wir den restlichen Tag mehr im Auto als an den wunderschönen Stränden. Gut, einige Fotostopps haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen. 😉

 

 

Wie ich diese allgegenwärtigen Hügellandschaften vermissen werde!

 

 

Etwas südlich von Coromandel liegt die Geburtstätte des Nationalgetränk der Neuseeländer: Paeroa. Nach langer Suche (gibt online nämlich wenig hilfreiche Informationen über die genaue Lage) fanden wir dann die Attraktion der Stadt: Die große L&P-Flasche. L steht für Lemon und P natürlich für den Stadtnamen. Dieser steht wiederum für die Herkunft des Wassers für das Getränk. Wen es interessiert: Es schmeckt wie Sprite, nur eine Spur süßer… 🙂

 

 

Nachdem die Flasche schlussendlich auf der Speicherkarte meiner Kamera eingebrannt war, belohnte ich mich mit einem winterlichen Gegenlicht-Sonnenuntergangs-Foto.

 

 

Als das Licht des Tages sich entgültig verabschiedete, hatten wir immer noch eine lange Reise vor uns, denn Paihia liegt weit nördlich von Auckland…
Ein Stopp bei Subway, viel Musik und eine bunte Auswahl an Gesprächsthemen brachten uns am Ende zum Ziel. Diese Unterkunft hatten wir mit einem Onlinegutschein gebucht und so konnten wir tatsächlich ein eigenes Bad, eine eigene Küchenzeile und viel Platz für uns beanspruchen… 🙂

 

 

 

 

Wir sahen: Hahei Beach, Cathedral Cove, das L&P-Wahrzeichen Paeroa, diverse Strände am Wegesrand und die Skyline von Auckland bei Nacht.