Eine bedeutungschwere Zwischenmeldung
Sonnenuntergang über dem Fjordland:
Sonnenuntergang über dem Fjordland:
Ich sitze auf der Terrasse und esse Frühstück. Ganz Backpacker-stilechte Baked Beans, genieße die sommerliche Hitze und die herrliche Aussicht auf die Wellington umgebenden Hügel.
Papa sitzt neben mir, isst seine erste Portion Baked Beans on Toast, erklärt mir Details um Teak-Holz, aus dem der Tisch gefertigt ist und hebt eine Besonderheit der neuseeländischen Baukunst nach der anderen hervor. Mama ruht noch nach unserer späten Ankunft nach dem langen Flug gestern, Schlaf ist kostbar.
Jetzt höre ich aber ganz genau zu, wenn meine Eltern mir einen Rat oder einfach Informationen über die Umwelt weitergeben. Denn in 14 Monaten fern vom Zuhause lernt man wohl zu schätzen, was Eltern für das eigene Leben bedeuten.
Besonders wenn man eine Zeit hinter sich hat, die die eigene Person geformt hat und wo man so manches Mal seinen innersten Werten gegenüber stand. Ich persönlich durfte sehr oft meine Eltern für bedeutende Facetten meiner selbst verantwortlich sehen.
Ich möchte viel mehr über diese wundervollen Menschen erfahren und sie noch mehr kennenlernen als bevor.
Es ist einfach unglaublich, die selben altbekannten Personen um sich zu haben, die man so lange nicht gesehen hat. Und dazu noch in Neuseeland, fern vom gemeinsamen Zuhause.
Schon in fast zu natürlicher Manier gehen wir an der Waterfront in Wellington entlang, trinken Kaffee in den Cafes wo wir noch vor kurzer Zeit mit Freunden zusammen saßen, besuchen Orte an denen ich mir meine Eltern zwar herbeigewünscht hätte, aber nie gedacht hätte dass sie eines Tages HIER sein würden.
Ich zeige ihnen viel Neues, das kann man schon sagen. Aber ich merke sehr gut dass sie mir ebenfalls immer noch genauso viele neue Dinge beibringen können.
Ich glaube dass die nächsten Wochen welche der besondersten in unserem Leben sein werden!
Dunedin ist Vergangenheit.
Wer kann sich noch an das Bild von meinem Gepäck vor der Reise erinnern? 😀 Wie viele Unterschiede gibt es? 😛
Ein Teil meines Dunedin begleitete mich aber auf der Reise in den Norden, denn mein guter Flatmate Andrej kam mit auf den großen Roadtrip.
Wir kämpften uns durch Regen und Dunkelheit, bis wir die erste Station erreichten, Hanmer Springs. Dorthin hatte es die liebe Tina nämlich verschlagen. Ein quirliger Ort an dem es außer einem natürlichen Thermalbad und Gastronomie nicht viel zu sehen gibt. Umso besser ist es dann, Freunde um sich zu haben. 🙂
Wir konnten dennoch nicht allzu lange den Aufenthalt genießen, weil am nächsten Abend unsere Fähre nach Wellington gehen würde.
So nahmen wir wieder einmal Abschied und traten die zweite Etappe an…
*P E N G*
Da sich kein äußerer Einfluss ausmachen ließ, der den lauten Knall produziert haben könnte, hielten wir am Straßenrand. Nachdem ich sah, dass der Hinterreifen sich mit Zischen zusehends entleerte dauerte es keine 10 Minuten bis wir mit dem Notrad die Reise fortsetzten.
Der Reifen war durchgerieben. Vorsichtig fuhren wir dann von Kaikoura bis nach Picton zwischenfallfrei durch und gelangten noch rechtzeitig zur Fähre.
Was soll man sagen? Abenteuer! 😀
Nach einer Nacht im Auto (kamen ja um 2 Uhr nachts mit der Fähre an) checkten wir in der Wohnung in Island Bay ein. Hier in Wellington ist es tatsächlich Sommer, das konnte man gut merken.
Wie ich nachher erfahren durfte ging ich, nach dem wir beide verrotteten Hinterreifen wechseln ließen, in meiner Rolle als Tourguide für Wellington voll auf.
In unseren 2 Tagen sollte Andrej ja möglichst viel und gutes von meiner Lieblingsstadt sehen.
Es ist ein sehr interessantes Gefühl, wieder zurück zu sein an einem Ort wo man so viel erlebt hat und der dennoch nicht derselbe ist… Man hat es schwer, von den unzähligen Erinnerungen in die Gegenwart aufzuschauen. Aber man kann durchaus noch Neues entdecken:
Six Barrel Soda. Die beste und einzigartigste Limonade die ich je getrunken habe! (Wer erkennt den Hintergrund? 😉 )
Natürlich mussten wir auf den Mount Victoria hochsteigen. Wellington von oben ist fast so spektakulär wie mittendrin. 🙂
Ich habe schon oft von meinem Lieblingskino erzählt, dem Embassy Theatre in Wellington, aber gesehen habt ihr es noch nicht. Hier also der große Saal mit dem immer noch wahnsinnigen Soundsystem (man beachte die Lautsprecher in der Decke für Dolby Atmos).
Zwar hatten wir die majestätischen Botanic Gardens schon bei Nacht inspiziert, aber auch bei Licht lohnt sich der Besuch. 🙂
Besonders interessant ist immer der Rosengarten…
Was kann man schöneres über einen Menschen sagen?? (Alle Sitzbanken im Garten haben eine Widmung.)
Im Ententeich fiel mir eine Ente auf, die das mit dem ‚Schwänzchen in die Höh“ nicht so ganz verstanden hatte. Zu meinem Vorteil. 🙂