Das Dessert
Hoch oben.
Tief unten.
Wolkenfetzen. Fensterplatz. Tragfläche. Morgengrauen. Picton! Daneben Blenheim. Das Tor zur Südinsel. Zufriedenheit breitet sich in mir aus, als ich das Land dass ich bereist habe ein letztes Mal in der Pracht eines anbrechenden Tages sehen darf.
Das Flugzeug trägt uns bald schon über das Meer in Richtung Melbourne. Dort landen wir. Und wir sind in Australien.
Auf einmal ist Neuseeland fern. Und wir befinden uns in einer Stadt, die fast so viele Einwohner hat wie ganz Neuseeland.
Riesige Wolkenkratzer legen unsere Köpfe in den Nacken. Schnell wird klar: Australien ist eine etwas größere Unternehmung.
Die ersten Tage kämpfe ich mit meinem vom Flug verschlossenen Ohr. Es sollte einige Tage dauern bis sich das Wasser verflüchtigt hatte und ich wieder auf beiden Ohren gleich viel hören konnte.
Eine weitere Hürde haben wir auch schon genommen und sind nun Besitzer eines dicken Backpackerkombis. Das Auto soll uns bis nach Brisbane bringen und Elvis von da aus treu zur Seite stehen. Oder einem Geländewagen weichen. Alles offen. 🙂
Der erste Stop mit dem neuen Gefährt war der St. Kilda Beach. Gerade beim Sonnenuntergang kamen wir an…
Das Abenteuer Australien kann also kommen! Von den Eindrücken werde ich euch berichten.
Daneben steigt Vorfreude und Sehnsucht auf die Heimat jeden Tag. Bald werde ich wieder in meinem eigenen Bett aufwachen und mich erinnern in wievielen Betten ich so oft aufgewacht bin…
Und ich werde mich über die Erinnerungen freuen.
An dieser Stelle eine traurige Botschaft: Poppy (von Popcorn), eins von den Hühnern aus der Flat in Hastings, ist gestorben. Ihr habe ich damals zum letzten Mal Goodbye gesagt…
R.I.P. Poppy
Geliebtes Wellington
„Es ist ein toller Sommer gewesen, der beste Sommer von allen!“
Wirklich. In dem Dezember damals, am Anfang des Sommers kam ich in Wellington an und jetzt gibt dieser Sommer dem Herbst schon langsam nach. Irgendwo war auch noch so eine Art Winter zwischendrin und es sind 16 Monate vergangen.
Heute, nachdem ein letztes Mal die Sonne über Wellington unterging, habe ich dann endlich mein Auto an eine hiesige Studentin weitergeben können. Ich habe von den letzten Leuten die ich noch kannte Abschied genommen, sofern sie daheim waren und nun ist meine Zeit hier in Neuseeland abgelaufen.
In den letzten Tagen habe ich Wellington noch ausgenutzt, wo ich konnte und habe mit ruhigem Herzen abgeschlossen. Dort wo alles anfing, sollte es auch enden.
So soll der letzte Beitrag aus Neuseeland von meiner geliebten Stadt Wellington handeln. Eine Collage der schönsten Orte hier:
Ihr seid alle Teil meiner großen Reise durch Neuseeland gewesen. Mit euch habe ich meine 16 Monate hier geteilt und ihr wart da. Dafür danke ich euch!
„Many places I have been
Many sorrows I have seen
But I don’t regret
Nor will I forget
All who took that road with me“
The End Of All Things
Von einmaligen Erlebnissen spricht man sehr oft auf einer Reise wie der meinen, aber manche Erlebnisse sind etwas einmaliger als andere.
So auch der Filmmarathon, an dem wir teilnahmen.
Es handelte sich um die ‚Herr der Ringe‘- und ‚Hobbit‘-Filmreihe, die in Neuseeland verfilmt wurden mit allem drum und dran.
So war der Ort, an dem wir die 24 Stunden verbrachten, mitten im Herzen aller Studios und Produktionsstätten, sowie Wohnorte der Mitarbeiter angesiedelt. Das Kino ist sogar im Besitz der Filmemacher. So wurde es für den Anlass auch ausgeschmückt von einer Mitarbeiterin der WETA-Workshops.
Die wohl bedeutendsten Werke der neuseeländischen Filmindustrie kann man unmöglich großartiger präsentiert bekommen!
Manche Leute meinten es ernst mit ihren Kostümen. 😀
Courtenay Place.
Und jetzt sind wir wieder in Wellington. Dort wo alles einmal angefangen hat.
Habt ihr mitgezählt, wie viele Monate auf meinem Blog mit Erlebnissen in Neuseeland angefüllt sind? Es sind 16. Ganze 16 Monate neigen sich jetzt dem Ende zu.
Die letzte große Bürde ist mein Auto. Aber auch dafür wird es einen Weg geben, egal wie ertragreich der ist. Das wichtigste ist, dass diese letzten Tage in Wellington genossen werden!
Und das fällt nicht auf Anhieb leicht. Nur desto länger ich durch diese so wohlbekannten Straßen gehe und über die Zeit nachsinne, desto mehr werde ich ruhig darüber: Es ist genug. Wellington wird ohne mich weiterleben.
Ich möchte heimkehren. Zu einem normalen Leben mit meiner Familie in meiner Heimat.
Das Leben als Reisender ist eine aufregende, abwechslungsreiche und nie endende Komposition aus Abschieden, Neuen Umständen und dem fortwährenden Bewusstsein dass man hier ist UM etwas zu erleben.
Die Menschen, die hier in der herbstlich goldenen Nachmittagssonne durch die Stadt gehen, haben ein Haus zu dem sie zurückkehren. Jeden Tag, für lange Zeit. Sie haben Menschen hier die sie kennen und sehen. Jeden Tag, für lange Zeit. Sie haben einen Ort, an dem sie leben und den sie gemächlich erforschen können. Jeden Tag, für lange Zeit.
Und das werde ich einmal auch haben. Wenn ich zu Hause bin.
Ich vergleiche Neuseeland mit einem Buffet. Ich bin einige Male hin und her gegangen und habe viele Teller gefüllt. Jetzt kratze ich die letzten Reste meines letzten Tellers zusammen und genieße die letzten Geschmäcker.
Das Dessert wartet in 3 Wochen Australien mit Elvis und danach winkt auch schon der Verdauungsschluck (oder eher -Cocktail) aus Südostasien herüber.
Es geht nicht zu Ende. Es geht weiter!
May It Be. Long Ways To Go Yet. Into The West.
Toktok-Toktok – Teil 2
Eine der größten Attraktionen ist die Autoparade. Über 300 alte Autos, Fahrräder, Motorräder und sogar Seifenkisten fahren in einem Zug durch die Innenstadt.
Und in meinen 16 Monaten hier hatte ich die Möglichkeit, das ganze Festival zweimal mitzuerleben.
Neben antiker Dampfmaschinerie stand am Strand auch ein militärischer Suchscheinwerfer der alten Tage…
Dies ist übrigens einer der letzten Blogeinträge von Neuseeland aus. Denn es sind nur noch 5 Nächte bevor ich diesen Ort verlassen muss.
Aber darauf bin ich vorbereitet. Ich habe viel mitgenommen und viel hier gelassen. Die letzten Tage verbringe ich in demselben Hostel wie auch am Anfang, um sauber Bilanz zu ziehen. Nach 1 1/3 Jahren kann man auch viel zurückblicken…
 













































































