Prunkvoll‘ Passau

Warum ich so viel reise in der letzten Zeit?
Gute Frage. Vielleicht weil ich merke dass es so einfach ist. Vielleicht weil mir auf einmal viel mehr Orte auffallen, die ich entdecken will. Vielleicht aber auch, weil hier und da Menschen sind, die ich wiedersehen möchte.
 
Liebe Freunde aus der Zeit in Neuseeland verteilen sich in Deutschland und auf der ganzen Welt. Nach Passau fuhr ich also nicht einfach so ins Blaue, sondern hatte ein liebes Zuhause für die Tage dort.
 
Mit dem Wetter hatte ich auch Glück. Und zwar gerade an dem Tag an dem ich meine Kamera spazieren führte. 🙂 Sehen Sie hier eine weitere wunderschöne deutsche Stadt von oben, unten, links und rechts und einen prächtigen Erpel:

 

 

 

 

Zweifelsfrei war das eigentliche Highlight des Wochenendes nicht die Stadt selbst, sondern die gemeinsam verbrachten Stunden. Jeder Moment, der geteilt wird, ist gleich doppelt so viel wert. Es war eine tolle Zeit! Vorweihnachtszeit, muss man sagen.

Das letzte Weihnachten daheim war in 2013. 2014 dann in Wellington und 2015 in Dunedin. Schon denkwürdig. Wahrscheinlich wird es dieses Jahr das nicht-alltäglichste Weihnachtsfest meines Lebens…

Weihnachtszauber ob der Tauber

Man sage was man will über die Bahn, aber ich nutze ihre Dienste gern. Ob Sommer- oder Lidl-Aktionsticket, ich habe sehr viel gespart und bin immer sehr gut in die feinen Winkel Deutschlands gekommen.
 
So auch dieses Mal nach Rothenburg ob der Tauber.
Trier, Hamburg, Stuttgart und Berlin kennt man schon, aber dieses Städtchen ist nicht allzu bekannt. Zumindest nicht für Leute die nicht Listen mit den schnuckeligsten Städten in Deutschland im Internet suchen.
Der internationale Tourismus ist in der bemerkenswerten Altstadt voll präsent und wenn, dann allein durch die kalte Jahreszeit erträglich gewesen.
Ich gab mir einen einzigen Tag Zeit und habe den (Weihnachts-)Zauber der Stadt einzufangen versucht.
 
Mittags schritt ich durch die Tore der Stadt.

 

 

Ein denkwürdiges Ausstellungsstück.

Bei diesem Anblick wurde mir die Bedeutung einer Stadtmauer damals klar.

Hier weiß man dann ganz genau, wo man im Raum-Zeit-Kontinuum steht.

 

 

Das ‚Plönlein‘ ist das beliebteste Fotomotiv.

 

 

Dunkel wurde es auch schnell, was ich begrüßte. Eine mittelalterliche Stadt im vollen Weihnachtsschmuck, was will das Fotografenherz mehr? 😀

 

 

 

 

Kleine Kinder fragen ratlos die Mutter: „Was macht der da?“ und die Mutter muss denen erklären, dass ich fotografiere. Andere Stimmen hört man raunen: Jetzt packt der aus. Oh, mit Stativ!
Sehen ein Stativ und eine Bridgekamera in Tagen vom allgegenwärtigen Fotosmartphone wirklich sooo (ehr-)furchteinflößend aus??
Wahrscheinlich schon. 😀

Ich kann den Besuch in dieser feinen Stadt sehr empfehlen. Sie ist so klein, dass ich einige Male von einem Ende zum anderen flitzen konnte. Zwischendurch habe ich natürlich für eine rustikale Mahlzeit und ein paar Kaffees Halt gemacht. Hierhin komme ich wieder, das steht fest!

Drei kleine goldene Tage

„In the eye of a hurricane there is quiet.“

– Lin-Manuel Miranda –

 

Die letzen Wochen waren turbulenter als ich mir je erwünscht hatte.
Mit dem Theaterstück, einem Haufen Arbeit, Müh‘ und dem mehr als umfangreichen Lernstoff der Ausbildung blieb wenig Zeit, um aufzutauchen und Luft zu holen.
Heute ist die letzte Vorstellung über die Bühne gegangen und damit auch die Trennung von einem tollen Ensemble und einer Ära meines Lebens, welche durch ein Theaterstück immer gut auszumachen ist.

In dem ganzen Sturm der vergangenen Wochen gab es dann diese drei Tage, an denen ich mir meinen Traum erfüllte. Den Traum, an einem Dale-Carnegie-Training teilzunehmen.
Dale Carnegie war ein Kommunikations- und Motivationstrainer, welcher im Bereich des positiven Denkens ein großes Werk hinterlassen hat. Mit großen Augen las ich einst sein berühmtes Buch ‚How to Win Friends & Influence People‘. Der Rest ist seit 2 Wochen Geschichte.

In Berlin fand ich mich wieder und bewegte mich in der eisigen Nacht mithilfe vom lieben Schienenersatzverkehr zum Hotel. Nach dem opulenten Frühstück trafen wir uns in den Räumlichkeiten ein. Wir würden drei Tage fern vom Alltag Fähigkeiten erlernen, die uns helfen in eben diesem Alltag weiter zu kommen.
Eine Zusammenstellung verschiedenster beruflicher und persönlicher Hintergründe und für mich eine Goldgrube aus Vorbildern setzte die Gruppe zusammen.

 

 

 

 

Es ging um Selbstentwicklung, Visionen für das persönliche Leben, das Stärken von Beziehungen, um Anerkennung, Begeisterung, Ideen klar auszudrücken, Feedback einzubringen, Flexibilität  zu erweitern und den Blick nach vorne zu richten.

Die einzelnen Inhalte waren durch die Orientierung an Dale Carnegies Lehrart teils vorauszusehen, was Fokus und Neugier auf die einzelnen Teilnehmer und die großartige Kursleiterin nur verstärkt hat.
Es war einfach schön in einem Raum zu sein wo man zu jedem einzelnen nur mit großen lernenden Augen aufblicken und sich selbst an sonst nicht greifbare Messlatten stellen kann. Teil des Kurses ist eine Runde, um einander Anerkennung auszusprechen. Da konnte ich mich kaum entscheiden was nun angenehmer war: Anerkennung zu empfangen oder welche weiterzugeben.

Mir hat der Kurs also weit mehr als wertvollsten Input zur Herangehensweise Dale Carnegies nahe gebracht. Ich habe viel über mich selbst gelernt und über das Leben. Hört sich kitschig an, ist aber so ernst gemeint.

Als ich am Ende des dritten Tages nach erfolgreichem Abschluss des Trainings durch Berlin ging, einen herrlichen Kaffee im KaDeWe genoss, an den Botschaften vieler Länder entlang flanierte, die Straßensperren anlässlich Barack Obamas Besuchs umging und trotzdem noch ein paar würdige ‚Berlin-Fotos‘ schießen konnte, schaute ich mit ganz anderen Aus- und Ansichten in die Zukunft.

Es hat sich gelohnt!

Das Richard-Wagner-Denkmal am Tiergarten.

 

 

Der Reichstag.

Erst beim Theater heute Abend klang es zu mir durch, dass der erste Advent schon angebrochen sei. Kurios. Es gab Zeiten, wo man mehr Zeit hatte sich auf diese ‚besinnliche‘ und ‚andachtsvolle‘ Zeit einzustimmen…
Das Leben wandelt sich und man selbst auch. Und man kann die Richtung sogar beeinflussen. Das möchte man manchmal vergessen wenn man mit dem Sturm kämpft.
Wer durchhält, wird belohnt.

 

 

Spielt der Wind mit meinem Blatte

Kalt. Grau. Dunkel. Fallende Blätter. Herbstluft. Clementinen. Dicker Pulli. Kurze Tage. Nebel. Kaminfeuer. Gelbe Blätter.

Auf einmal ist der Sommer dahin.
Mir macht das nicht viel aus, um ehrlich zu sein. Vielleicht dem Umstand geschuldet, dass mein letzter deutscher Herbst 2 Jahre in der Vergangenheit liegt. Und mein letzter Winter hier ist nun beinahe 3 Jahre her.

In jeder weiteren Woche, die ich auf der Arbeit und in der Schule verbringe, wird mir der Unterschied von diesem Leben zu dem welches ich gute 1,5 Jahre lang gelebt habe klarer.

Ich hatte mich ja am Ende danach gesehnt, wieder an einem Ort bleiben zu können. Echten Alltag zu erleben. Nicht nach ein paar Monaten wieder mit allem Hab und Gut unterwegs zu sein. Und es ist auch gut so.

Mein Neffe sagt schon immerzu meinen Namen (klingt wie Oui oder englisch ausgesprochen Owee) und kann mehr und mehr Schritte alleine machen.

Zum Schreiben von Blogposts muss man zweierlei haben. Einmal etwas Spannendes zu erzählen und dann noch Zeit (und vielleicht noch den Kuss der Muse).
Leider muss ich mir eingestehen dass diese Punkte überwiegend ausbleiben wollen. Zumindest zur Zeit, wo die Mischung aus Ausbildung, Theaterstück und ganz nebensächlich dem Privatleben kaum Raum zum Luftholen lassen.

Ich vermisse die Zeit im Ausland, wo man kaum andere Verpflichtungen benennen konnte als Essen und Schlafen. Und vielleicht Fotos machen. Jeder der lange fern vom Zuhause war, wird wissen dass die Heimkehr nicht leicht ist. Auch wenn erst alles wieder so vertraut ist, hat sich doch viel verändert. In einem selbst und an dem Ort wo man wieder steht. Das wird noch dauern, dass zu verarbeiten und einzuordnen.

Aber auch wenn man heute nicht mehr auf Schritt und Tritt seine Kamera dabei hat, kann man trotzdem noch gute Treffer landen.

Das Leben ist kein Ponyschlecken, hörte ich mal jemanden sagen. Wie wahr. Da muss man hier und dort kürzer treten um schwierigere Zeiten durchzustehen. Aber ein paar (Reise-) Pläne habe ich ja schon noch für die nächste Zeit, so ist es ja nicht…

Ihr hört von mir.

Mittelalterliches Spectacel

Ich mag Zeitreisen.

 

 

Und ich mag Tiere. Und Kuscheln mit Eulen. Und Fotos von Tieren.

 

 

Komische Vögel überall.

 

 

Und ich mag es, Licht einzufangen.

 

 

Und ich mag stilvolle, ‚mittelalterliche‘ Musik mit sagen wir..feuriger Qualität.