Retrospektive Teil 6

Das Leben ist eine Reise.

Und manchmal passiert das Leben während einer Reise. Also wird die Reise zu einem Teil des Lebens. Eine gute Reise bleibt also als dieses „Weißt du noch, damals..?“ in Erinnerung.

Meine Lebensreise schnellte nur so vorwärts. Nachdem ich 75% der Abschlussprüfung schon abgegeben und eingreicht hatte, blieb ein einziger Tag zur Wertung übrig: Der Tag der Präsentation. Ich habe also ein paar Folien vorbereitet, bin durch mehrere Feedbackschleifen mit meinen lieben Kollegen gegangen und habe den Dezember größtenteils damit verbracht, über die Präsentation nachzusinnen.

Neben angenehmen und schönen Erlebnissen mit Freunden und Familie sowie dem großen Weihnachtsfest nagte die ausstehende Aufgabe immer an mir. Aber das hielt mich nicht zurück. Hielt mich nicht zurück, eine liebe Freundin zu besuchen. Zu der Zeit war sie als Praktikantin auf einer Insel im Atlantik, westlich von Afrika: Auf Gran Canaria.

Die Aussicht war durchwachsen. Teils musste sie ihre Schichten arbeiten, teils würde ich an meiner Präsentation basteln, teils würden wir die Insel erkunden und wundersame Orte suchen.

Es war eine tolle Reise, das kann ich sagen! Randvoll mit Schönheit, Lebensfreude, Freundschaft, Sonne und auch ein paar unerwarteten Erlebnissen.

Habe ich erwähnt, dass wir dort das neue Jahr eingeläutet haben? Und zwar auf würdigste Weise!

2019. Kaum war die erste Woche vergangen, kam auch schon der Tag. Der Tag auf den ich mich vorbereitet habe. Auf einem Balkon mit Aussicht auf den atlantischen Ozean, mit Sinneseindrücken einer aufregenden fremden Umgebung habe ich die Folien verinnerlicht. Sie der Freundin vorgetragen, jeden Tag daran denken müssen. Und an dem einen Morgen sollte es sich alles auszahlen.

Die Präsentation selbst bekam die höchstmögliche Wertung. Als die Hände der Prüfer geschüttelt, der Raum verlassen und die Heimfahrt begonnen war, wurde mir klar: Die Zeit ‚danach‘ hatte begonnen.

Nun verfolge ich andere Ziele als die Ausbildung. Was diese sind und wohin sie mich führen, werde ich euch berichten. Sobald ich es herausfinde.

Retrospektive Teil 5

Die letzten Monate in 2018 waren da, um etwas zuende zu bringen.

Wie ihr wisst, hatte mein Leben nach der Rückkehr aus Neuseeland ein Ziel. Ich begann eine Ausbildung, welche ich bestmöglich abschließen wollte. Um das zu erreichen, musste viel Kraft und Disziplin aufgebracht werden.

Es ging besser als erwartet aus und Gott sei Dank habe ich diesen Teil meines Lebens hinter mich gebracht. Zu meiner Verwunderung sogar mit dem selben Endergebnis wie die erste Ausbildung, damals, als der Blog begann: 94%

Dazu habe ich es geschafft, früh genug zu verstehen was mich erwarten sollte: Ich musste eine Projektarbeit abschließen, eine Dokumentation darüber schreiben (nur diese wird benotet) und diese am Ende präsentieren. Dazu kam noch die schriftliche Abschlussprüfung in drei Teilen. Und das war mein September bis November. Das war die Sache, für die ich lebte.
Nachdem alle Deadlines überquert waren und die schriftliche Prüfung geschrieben, gab es eine größere Zeitspanne für den letzten Prüfungsteil: Die Projektpräsentation und das anschließende Fachgespräch mit den Prüfern. Mein Ausbildungsbetrieb nimmt die Vorbereitung auf diesen Teil sehr ernst und das ist sehr gut. Also würde Ende Januar, am Tag der Präsentation, der Azubistatus von mir abfallen und ich würde einfach fertig sein.
Nach Neuseeland hatte ich einen mittelfristigen Plan. Und dieser Plan würde aufgehen, sobald ich ein bestimmtes Blatt Papier in der Hand halte. Was dann, hatte ich mich oft gefragt…

Jetzt haben wir einen kleinen Überblick über die großen Punkte des restlichen Jahres: Eine unanfechtbare Projektdokumentation schreiben, die Prüfung schreiben, eine durchschlagende Abschlusspräsentation erstellen und nicht in das tiefe Loch fallen, nachdem alles vorbei ist.

So wie die Abschlussprüfung eigentlich nur das über die Jahre gesammeltes Wissen ware, mussten die anderen beiden Teile über bestimmte Zeiträume konzentriert vorbereitet und erstellt werden.

Mehr oder weniger vorausgeplant, sollten diese stressigen und angespannten Zeiträume von Reisen begleitet sein.

Erst kam die Dokumentation.
Ich musste ja nicht nur Text schreiben, sondern mehr eine technische Wiedergabe meines Projekts. Es kam dabei auf Prägnanz an, aber nicht ohne den leichtgängigen Lesefluss außer Acht zu lassen.

Und das war die Zeit, als wir wieder nach Dänemark fuhren. Nur eine Woche, dachte ich noch. Aber jede Woche ist fürs Schreiben wertvoll. So war die Zeit etwas gefärbt, weil ich das immer im Hinterkopf hatte.

Urlaube wie dieser bestehen aus Entspannung, angenehmen Unternehmungen (da zählen sogar lange Spaziergänge) und Spaß.

Eine Woche lang dreht sich das Leben um den Teller auf dem Tisch, knirschenden Sand unter den Schuhen, schmelzendes Eis auf der Zungenspitze, bedeutungsvolle Kartenspiele, bedeutungsvolle Ausstellungen im Museum, bedeutungsvolle Unterhaltungen, Ausflüge in der Gegend und nicht zuletzt diese ruhigen Morgen vorm Laptop.

Das war die Umgebung, in der grundlegende Teile der gefürchteten Dokumentation entstanden sind. Rückblickend kann ich sagen, dass es kaum einen passenderen Ort gegeben hätte.

Der Tag kam dann auch und wir gaben alle unsere Doku ab. Auch die Tage intensiver Vorbereitung auf die schriftliche Prüfung gingen vorbei, wir verließen den Raum und waren so erleichtert. Wir waren fertig mit dem Teil.

Nun folgte der letzte Prüfungsteil: Die ultimative Präsentation (in spe) und das Fachgspräch.
Was meint ihr: Konnte ich zur Vorbereitung darauf noch einen Ort finden, der ähnlich passend und wohltuend wie Dänemark war?
Im nächsten Eintrag werdet ihr es erfahren! Der Eintrag wird auch meine Retrospektive abschließen, da wir uns der neuen Zeit meines Lebens nähern. Und davon werde ich euch ebenfalls alles erzählen.

Bis dann!