Drei kleine goldene Tage

„In the eye of a hurricane there is quiet.“

– Lin-Manuel Miranda –

 

Die letzen Wochen waren turbulenter als ich mir je erwünscht hatte.
Mit dem Theaterstück, einem Haufen Arbeit, Müh‘ und dem mehr als umfangreichen Lernstoff der Ausbildung blieb wenig Zeit, um aufzutauchen und Luft zu holen.
Heute ist die letzte Vorstellung über die Bühne gegangen und damit auch die Trennung von einem tollen Ensemble und einer Ära meines Lebens, welche durch ein Theaterstück immer gut auszumachen ist.

In dem ganzen Sturm der vergangenen Wochen gab es dann diese drei Tage, an denen ich mir meinen Traum erfüllte. Den Traum, an einem Dale-Carnegie-Training teilzunehmen.
Dale Carnegie war ein Kommunikations- und Motivationstrainer, welcher im Bereich des positiven Denkens ein großes Werk hinterlassen hat. Mit großen Augen las ich einst sein berühmtes Buch ‚How to Win Friends & Influence People‘. Der Rest ist seit 2 Wochen Geschichte.

In Berlin fand ich mich wieder und bewegte mich in der eisigen Nacht mithilfe vom lieben Schienenersatzverkehr zum Hotel. Nach dem opulenten Frühstück trafen wir uns in den Räumlichkeiten ein. Wir würden drei Tage fern vom Alltag Fähigkeiten erlernen, die uns helfen in eben diesem Alltag weiter zu kommen.
Eine Zusammenstellung verschiedenster beruflicher und persönlicher Hintergründe und für mich eine Goldgrube aus Vorbildern setzte die Gruppe zusammen.

 

 

 

 

Es ging um Selbstentwicklung, Visionen für das persönliche Leben, das Stärken von Beziehungen, um Anerkennung, Begeisterung, Ideen klar auszudrücken, Feedback einzubringen, Flexibilität  zu erweitern und den Blick nach vorne zu richten.

Die einzelnen Inhalte waren durch die Orientierung an Dale Carnegies Lehrart teils vorauszusehen, was Fokus und Neugier auf die einzelnen Teilnehmer und die großartige Kursleiterin nur verstärkt hat.
Es war einfach schön in einem Raum zu sein wo man zu jedem einzelnen nur mit großen lernenden Augen aufblicken und sich selbst an sonst nicht greifbare Messlatten stellen kann. Teil des Kurses ist eine Runde, um einander Anerkennung auszusprechen. Da konnte ich mich kaum entscheiden was nun angenehmer war: Anerkennung zu empfangen oder welche weiterzugeben.

Mir hat der Kurs also weit mehr als wertvollsten Input zur Herangehensweise Dale Carnegies nahe gebracht. Ich habe viel über mich selbst gelernt und über das Leben. Hört sich kitschig an, ist aber so ernst gemeint.

Als ich am Ende des dritten Tages nach erfolgreichem Abschluss des Trainings durch Berlin ging, einen herrlichen Kaffee im KaDeWe genoss, an den Botschaften vieler Länder entlang flanierte, die Straßensperren anlässlich Barack Obamas Besuchs umging und trotzdem noch ein paar würdige ‚Berlin-Fotos‘ schießen konnte, schaute ich mit ganz anderen Aus- und Ansichten in die Zukunft.

Es hat sich gelohnt!

Das Richard-Wagner-Denkmal am Tiergarten.

 

 

Der Reichstag.

Erst beim Theater heute Abend klang es zu mir durch, dass der erste Advent schon angebrochen sei. Kurios. Es gab Zeiten, wo man mehr Zeit hatte sich auf diese ‚besinnliche‘ und ‚andachtsvolle‘ Zeit einzustimmen…
Das Leben wandelt sich und man selbst auch. Und man kann die Richtung sogar beeinflussen. Das möchte man manchmal vergessen wenn man mit dem Sturm kämpft.
Wer durchhält, wird belohnt.