Steinwand

Nächtliche Stimmung vor unserer Wohnung.

 

 

Als zuletzt mein Kopf an den harten Backsteinen aufschlägt, fällt mir auf dass der Rest meines Körpers schon für eine Weile fest an dieselben gepresst sein musste.

In dem Moment wird mir unmissverständlich klar: Hier geht es wirklich nicht weiter.

So mache ich dann einen Schritt zurück und sehe mich ihr gegenüber: Das ist sie also, die Steinwand der Realität.

Es gibt immer einen Weg.
Dieser Weg muss nicht gerade sein, aber er hat immer die Richtung geradeaus.
So ging auch ich meinen Weg, aus Wellington heraus auf die Südinsel, auf der Suche nach einem Job um für meine weitere Reise anzusparen. Ich versuche dies auf Schwierigkeitsstufe schwer, denn um Christchurch machte ich einen Bogen und in Queenstown ist Geld verdienen schier unmöglich.
Hier in Dunedin hatte ich unermessliches Glück mit dem Job am Flughafen, aber auch der war nicht von Dauer.

Nun bleibt es seit Wochen still von Seiten der Arbeitgeber, es sind schließlich Sommerferien hier in Neuseeland. Nur in zweieinhalb Wochen werde ich mein Lager hier schon abbrechen und bis zum 10. Mai werde ich nichts anderes tun als zu reisen.
Meine Kalkulation hat nicht so viel Zeit der sprichwörtlichen Arbeitslosigkeit vorgesehen und so bedurte die Frage der Mittelbeschaffung einer anderen Lösung. Schließlich bin ich einmalig auf solcher Reise und habe mein Möglichstes getan.
Natürlich wäre es schöner gewesen, alles alleine zu bewältigen. Aber ich bin ja nur einmal im Leben für über ein Jahr in Neuseeland.

Zurück in Deutschland werde ich genügend Zeit haben, retroaktiv die Mittel aufzubringen. Was zählt, ist das hier und jetzt! Und das soll doch sorgenlos sein!

Also schäle ich meinen Körper vom Mauerwerk und schaue mich um. Meine Idee, die Reise selbst schaffen zu können ist jenseits der besagten Mauer. Also freunde ich mich besser mit einem der anderen Wege an. Wurde auch Zeit, ich will ja nicht die letzten der 2 Wochen hier unten in verbissener Jobsuche verbringen.

In kürzester Zeit werde ich meinem lieben Elternpaar in die Arme fallen und wir werden den größten Roadtrips unseres Lebens machen! Das gleiche wiederholt sich mit meinem besten Kumpel und danach werde ich innerhalb eines Monats 4 weitere Länder bereisen…
Es läuft manchmal anders als geplant; aber die Details stehen hinter dem großen Ganzen, welches doch so viel wichtiger ist.

Life is good, just go for it!

Nachtrag:
Dieser Artikel mag für manche traurig und resignierend klingen, aber eigentlich ist er als Triumph zu lesen. Es ist ein großer Moment, wenn man sich selbst eingestehen kann dass etwas zu ändern ist. Ob es einfaches Umdenken ist oder ein aktiver, sichtbarer Schritt in die richtige Richtung.
Am Ende ist man immer glücklicher… 🙂

Die Antwort

Hier ist sie, die Antwort auf die mir am meisten gestellte Frage:

Am 10. Mai 2016 komme ich wieder nach Hause!

Das ist das Datum an dem ein Teil meines Abenteuers aufhört und gleich der nächste aufregende Part anfängt. Denn nach Hause kommen wird ein großes Erlebnis! Ich werde meinen Neffen zum ersten Mal sehen, viele Personen wahrscheinlich kaum wiedererkennen und mich an manches wohl erst gewöhnen müssen…

Aber vor alledem habe ich etwas Wegstrecke vor mir, denn der Grund warum das Datum feststeht sind die gebuchten Flüge.
Ich werde nach ein paar Wochen Australien meinen besten Kumpel dort zurücklassen und selbst nach Singapur fliegen, von dort aus über Land nach Bangkok reisen und mich schlussendlich gen Deutschland wenden…
Reisetipps für die Gegend werden gerne entgegengenommen. 😉

Es ist mir außerdem nur noch ein einziger Monat geblieben, bis meine Eltern hier in Neuseeland landen werden. Die Zeit vergeht so schnell… Ich freue mich schon unermesslich auf die Zeit! 🙂

Nun zum Projekt:

Ich habe mir überlegt, einigen meiner wichtigsten Besitztümer hier auf der Reise die Möglichkeit zu geben, sich zu Wort zu melden.

Hier die Nummer 1:

 

 

Happy New Year!

 

 

Letztes Jahr saß ich in vielen Gedanken versunken über Wellington und beging das neue Jahr auf ruhige Weise. Dieses Jahr, dass mit Abstand das aufregendste und tollste meines Lebens war! Das konnte ich damals wenn, nur erahnen und es kam ja auch anders als geplant. Aber es war alles gut so! Ich glaube ich habe einige Antworten gefunden zu der Frage: Was macht einen Menschen ‚erwachsen‘?
 
Ich hatte also noch 2 Trips auf meinem Buspass übrig, die ich verbrauchen musste. So entschied ich mich für einen Abstecher nach Christchurch und war am 31. dann unterwegs. Wir machten eine längere Pause in Oamaru, die ich für Fotos nutzte…

 

 

Weihnachtlich, nicht wahr?

Am Abend in Christchurch angekommen suchte ich mein Hotel auf, um dann sofort mit meinem neuen Freund dem Stativ in die botanischen Gärten zu gehen. Ich habe immer noch kein Bedürfnis mich mit den feierwütigen Jugendlichen umherzutreiben und so landete ich in einem ruhigen Eckchen der Gärten. Musik drang da immer noch hin, aber zumindest war ich ungestört.
Mit ein Süßigkeiten von Zuhause, ein paar Tassen Tee und meiner Kameraausrüstung (Kamera + Stativ, man staune) experimentierte ich drauf los. Das Stativ hat ja eine ruhigere Hand als ich bei Langzeitbelichtungen. 🙂

 

 

Aber leider halten noch nicht mal die Sterne still, bzw. die Erde…

 

 

 

 

Huiii, die Erde dreht sich! 😀

 

 

Zur Mitternachtsstund‘ ging ich dann dem Ort nach, wo ich das Feuerwerk erwartete.

Und ich fand ihn! Wo ich das letzte mal nicht unter vielen Leuten war, befand ich mich dieses Mal in der Menschenmenge. Ich ließ mir sagen, wo das Feuerwerk zu erwarten war, stellte meine Kamera ein und wartete.

 

 

 

 

3, 2, 1..HAPPY NEW YEAR!!!

 

 

 

 

Ich war zufrieden. Tolle Bilder, eine Balance zwischen Ruhe und Getümmel für die Nacht und ich habe endlich auch mal Christchurch gesehen. 🙂 Außerdem schlief ich für 20 Dollar in einem Zimmer allein. 🙂

Zu Christchurch ein paar Worte: Die Stadt wurde im Februar 2011 durch ein schreckliches Erdbeben zu großen Teilen zerstört und das sieht man ihr bis heute an. Es muss eine herrliche Stadt gewesen sein, voller Geschichte und Kultur! Aber heute liegt sie einfach nur in Scherben. Überall Baustellen, zerfallene Häuser, Straßensperrungen, Bauzäune… Traurig.
Vielleicht wird die Stadt in ein paar Jahren wieder aufblühen. Ich hoffe es für sie.

Am Morgen des neuen Jahres machte ich mich schon auf zu meinem Bus und war somit noch nicht mal 12 Stunden lang in Christchurch.
Ich hoffe ihr seid mit eurem Start ins neue Jahr auch glücklich! 😉