Mivoc Sidekick

Musik ist großartig!
Um sie wiederzugeben, gebraucht man gewöhnlich Lautsprecher. Die sollen jeglichen Ton ordentlich spielen können. Gerade der Bass ist dabei von großer Bedeutung, worauf wohl jeder junge Mensch großen Wert legt. Meine alte Ausstattung gab nicht viel her, so suchte ich mir ein gutes 2.1-System heraus und wollte es mir auch gleich kaufen.
Mein Vater aber riet mir davon ab. „Bau‘ dir doch lieber selbst welche. Das ist viel besser!“
Selbst bauen? Das ist mal gar nicht so einfach… Und man muss etwas TUN, nicht nur auf ein Paket warten und auspacken.
Naja, für den guten Ton macht man so einiges. Also sah ich mich nach Bausätzen um und wurde mit dem der Mivoc Sidekick fündig. Sie bot einen guten Preis und riesige Leistung wurde versprochen. Alles außer dem Holz war in dem Bausatz enthalten. Die Dinger sind auch ‚recht kompakt‘, wie man auf dem Bild sehen kann…
Ran an’s Werk!!

Jetzt also mal ein ‚fachlicher‘ Beitrag, nämlich vom Bau meiner Lautsprecher.

Bevor die Frequenzweiche, Dämmstoff und die einzelnen Chassis eingesetzt werden können, muss das Gehäuse stehen. Wir nahmen 19mm starkes MDF, welches seit ich lebe bei uns lagert. Mein Vater hat aus dem selben Material damals seine großen Standboxen gebaut.

Wir schnitten also erstmal die einzelnen Wände zu.

Danach alle Öffnungen für die Chassis und das Schraubterminal setzen. (Die Box arbeitet nach ‚geschlossenem Prinzip‘, also komplett abgedichtet.)

Damit der erste Bassstoß die Box nicht zerlegt, wählten wir Flachdübel und Konstruktionskleber zum Bau.

Die Box trocken zusammengestellt:
(Hier sieht man gut beide Kammern. Eine große für Frequenzweiche und Subwoofer, sowie eine kleine für beide Tiefmitteltöner und den Hochtöner.)

Je größer der Anpressdruck, desto besser die Klebeverbindung 🙂

Die Kanten abgerundet und komplett lackiert sah die Sache schon ganz annehmlich aus.

Inzwischen hatte ich die Frequenzweiche auch schon zusammengelötet. Als Elektroniker ja kein Problem, auch wenn sie am Ende eher zweckmäßig als schön geworden ist…
Sie musste schließlich in das kleine Gehäuse passen UND ich habe keine zusätzlichen Drähte ‚innerhalb‘ der Schaltung ziehen müssen. (Die Anschlüsse: + , – , Tiefmittel- und Hochtöner)

Dann mithilfe von Heißkleber auf eine Holzplatte gebracht und am Ende wurde sie mitsamt aller Anschlussleitungen in das Gehäuse eingeschraubt.

Jetzt ging es an’s Eingemachte. Nach dem Dämmstoff die Chassis selbst. Anlöten, reinstecken, anschrauben. Fertig!

Der 20cm-Subwoofer wird aber nicht direkt über den Verstärker angesprochen, sondern je Seite von einem Aktiv-Verstärkermodul. So steht genügend Leistung zur Verfügung. Die Module sitzen unter dem Tisch, wie auf dem ersten Foto gut zu erkennen ist.
Nachdem wir meinen Schreibtisch verlängert, Verstärker, Kabel und so weiter an Ort und Stelle gebracht hatten konnte es losgehen. Die Frucht einiger Tage, Sorgen und Mühen endlich auskosten…
Heute sitze ich in meinem Zimmer vor meinen Lautsprechern und freue mich immer wieder. Ich kann aufdrehen dass die Bude wackelt, die Tonqualität ist erstklassig, der Bass unglaublich. (Man bedenke dabei die Größe des Gehäuses.)
Ich möchte mich bei meinem Vater öffentlich bedanken, denn ohne ihn wäre das ganze Projekt nicht zustande gekommen, geschweige denn vollendet worden.
Vielen Dank Papa, du hattest ja so Recht!

Au Pair also

Jetzt möchte ich auch mal was über meine Pläne von der Au-Pair-Geschichte selbst berichten.
Wie komme ich denn erst auf diese Idee? Und warum ausgerechnet Neuseeland?
Nun, den Wunsch in’s Ausland zu gehen habe ich schon lange. Aber bis jetzt hatte ich nicht die Möglichkeit; weder in der Schulzeit, noch während der Ausbildung… Aber als ich eines Tages so auf den Wellen des Internets surfte, stolperte ich über Work’n’Travel. Ein bekanntes Konzept. Da gibt es sogar Seiten, die konkrete Angebote in der ganzen Welt anbieten. Und Ozeanien als Gegend hat mich sowieso schon immer fasziniert. Also tabte ich mich durch die Angebote und bin bei Neuseeland hängengeblieben. Nachdem ich ein bisschen Information zu meinem Vorwissen zugefügt hatte, wurde mir klar, wo ich ein Jahr lang bleiben wollte.
Ich habe auch schnell herausgefunden, was mir bei all den Angeboten wichtig war: Am liebsten ‚mit Kinderbetreuung‘ und möglichst lange an einem Ort. Bin ja eher der Typ, der wissen möchte ob seine Existenz den nächsten Monat auch noch gesichert ist…
Und was passt auf all diese Wünsche?
Au Pair also. Erster Schritt: Internet leerlesen. Dadurch haben sich einige Fragen geklärt. Zum Beispiel dass es männliche Au Pairs GIBT und dass jedes Au Pair seinen Auslandsaufenthalt uneingeschränkt weiterempfiehlt.
Einen großen Unterschied macht es, ob man den Aufenthalt mithilfe einer Agentur gestaltet oder auf eigene Faust eine Familie sucht. Ich möchte es mit einer Agentur versuchen, denn damit hat man viel Unterstützung bei allen Formalitäten zur Ausreise, vor Ort Rückhalt UND (je nach Agentur) guten Draht zu anderen Au Pairs, mit denen man schließlich ‚ein‘ Schicksal teilt.
Aber damit man das große Ziel, eine Familie zu finden, überhaupt erreichen kann muss man verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Neben so grundlegenden und banalen Sachen wie den Einreisebestimmungen oder dass man als verantwortungsbewusstes Au Pair leben möchte gibt es auch die Sache mit den Referenzen in der Kinderbetreuung. Als Familie möchte man ja nicht jeden nehmen, der behauptet gerne mit Kindern zu arbeiten. Also muss man (meist mindestens 100) Stunden vorweisen, die man außerhalb der eigenen Familie mit Kindern gearbeitet hat.
Als ausgelernte Erzieherin ist das ja denkbar einfach, auf gute 1000 Stunden zu kommen. Was aber, wenn man eine technische Ausbildung macht, nie Nachhilfe gegeben hat und auch sonst außerhalb der Verwandschaft keinen regelmäßigen Kontakt zu Kindern hat?
Ich habe das so gelöst: Am kurzen Schultag einmal in der Woche bin ich für 2,5 Stunden in einen städtischen Kindergarten gegangen. Ein paar Urlaubstage habe ich zusätzlich dort verbracht. Aktuell habe ich 2 Wochen Urlaub um von der ganzen Ausbildung zu verschnaufen und mein zweiwöchiges Praktikum in einem weiteren Kindergarten zu absolvieren. Das ist jetzt auch schon beinahe zur Hälfte fertig…
Anfangs war es mir nicht bewusst, dass diese Praktika viel mehr sind, als nur Stunden sammeln.
Du siehst auf einmal dich selbst vor dir, eigensinnig und unbeschwert durch den Tag lebend. Spielen, essen, spielen, schlafen, spielen, essen, spielen, nach Hause. Du bist auf einmal als Bezugsperson sehr wichtig, du bedeutest den Kindern teilweise unglaublich viel.
„Nur wenn du da bist, ist es schön.“
Leider war ich im ersten Kindergarten meistens nur nachmittags. Aber nun habe ich ganze Tage, die ich mit den Kleinen verbringe. Und es lässt es um’s Herz so warm werden, wenn gleich am ersten Tag im neuen Kindergarten das Mädchen auf deinem Schoß unvermittelt sagt: „Oliver, ich mag dich.“ Es macht einfach glücklich, die Kinder glücklich zu sehen.
Ich kann es mir aus dem erzieherischen Aspekt sehr gut vorstellen, Au Pair zu sein. Man hat dann sogar die Möglichkeit, sich auf die 2, 3 Kinder zu konzentrieren, nicht auf 16 und das am besten gleichzeitig… Man kann die Rolle des Vaters, der Mutter, des großen Bruders einmal übernehmen und dadurch viel, viel für’s Leben lernen. Neben der Sprache (Englisch ist quasi ein Hobby von mir…) lernt man auch das Reisen, Selbstständigkeit, andere Kulturen und nicht zuletzt sich selbst kennen…
So stelle ich mir das vor und bin gespannt wie es tatsächlich alles wird.