Neues Heim
Bis hin zu meinem Geburtstag hatte ich in der Wohnung ganz alleine gewerkelt. Ich hatte einen Wunsch:
An ausgerechnet diesem Tag einzuziehen, diesen Punkt im Leben auf die besonderste Art und Weise zu erleben.
Auseinanderbauen, Schleppen und Schieben und Laufen kann man kaum alles ganz alleine, daher war es klar, das ich diesen meinen Geburtstag mit meinen Lieben verbringen würde.
Und die Hilfe die ich bekam war vielfältig und herzlich! Am Ende konnte ich meinen Eltern und Freunden und allen Helfern nur Danke sagen und mich zum ersten Mal in einem anderen Haus in mein eigenes Bett legen.
Und dieser harte, aber erfolgreiche Tag war nicht der einzige! So mancher Akt, manche Reparatur und Untersuchung kam nur durch die Hilfe meiner Eltern und Freunde zustande. Gleich am nächsten Tag half mir ein guter alter Freund mit seinem Pick-Up bei der Überfahrt von noch mehr Zeug und darüber, wie die Waschmaschine in die Wohnung gehievt wurde, will ich ganz schweigen. Nur so viel: Ohne die Unterstützung und Liebe wäre das mal gar nicht möglich gewesen.
Bis jetzt hatte ich bereits ein paar Gäste zu Besuch. In meiner Küche, in meinen Räumen, und das ist ja schon ein verrücktes und wunderschönes Gefühl!
Ja, ich lebe hier allein. Aber andere dabei zu sehen, wie sie dieses Heim genießen, bringt eine herrliche Perspektive hinein und macht jeden Aufwand gleich viel mehr wert.
Sind unsere Leben nicht stark in den Menschen um uns herum verwurzelt? Manchmal mehr, manchmal weniger direkt, aber ohne die anderen Menschen würden wir wohl nicht die Dinge tun die wir so tun.
Und was, wenn diese anderen dazu noch die Lieben sind?
Kanada
Wenn eine andere Person einfach nur zustimmt, wenn man gerade einen Ausblick oder eine Tätigkeit wertschätzt, macht das das Erlebnis gleich doppelt so wertvoll, habe ich gelernt.
Aber wie viel mehr noch, wenn diese Person dir nahesteht, oder gar für diese geteilte Freude verantwortlich ist?
Nachdem ich so einige liebe Menschen am Wegesrande und in Oliver getroffen hatte, inklusive der freundlichsten Vogel- und Streifenhörnchenfütterer auf dem Cascade Lookout, machte ich mich auf den Weg, meine Freunde zu sehen.
Ich lernte sie als das wunderbarste Pärchen vor etwa 8 Jahren in Wellington kennen, wir hatten so manche erinnerungswürdige Momente zusammen und nun würde ich nicht nur sie wiedersehen, sondern auch deren zwei kleine Jungs und deren Mutter.
Unwirklich und dennoch so echt waren dann die ersten Momente des Wiedersehens und das Aufeinandertreffen mit den neuen Gesichtern. Wir stiegen einfach wieder da ein, wo wir aufgehört hatten: Als Menschen mit einer reich gefüllten Vergangenheit, mit Offenheit und tiefem Interesse einander gegenüber.
Michelle und Shaun mit den Kindern machten viele wunderbaren Stunden möglich, sodass ich mit einem Herz voller Liebe und bleibenden Eindrücken davonging. Es ist eine königliche Sache, Freunde zu denen man ohnehin schon aufblickt, so liebe Kinder haben zu sehen. Einer süßer als der andere und beide ganz bereit für diese Welt.
So wie damals saßen wir beisammen und tauschten unsere aktuellen Gedanken und Ideen aus. Es fühlte sich natürlich and, gut, richtig.
Deren Mutter bewies sich schlichtweg als die beste Gastgeberin, so viel Spaß wie wir hatten, wie viele Geschäfte (als vollblütige Second-Hand-Shopper) wir besuchten und Ecken wir erkundeten! Nicht nur durchweg spektakulär, sondern doppelt wertvoll war das, weil wir die Erlebnisse zusammen hatten. Dankbarkeit ist nur ein schwaches Wort dafür.
Als ich die Geschichten meiner vorangegangen Reise erzählte, fühlten sich diese gleich viel echter an, wo ich die in die geschätzte Perspektive meiner Freunde rücken konnte. Es gibt wohl kein besseres Kennenlernen eines Landes, als wenn man sich unter den Leuten desselben befindet die dir von dem großen Glück berichten, was man beim Erforschen in all seiner Pracht hat.
Oh, welch Glück ich mit dieser Zeit hatte und welch Freude in lieblicher Gesellschaft!