Ausgebrannt
Dieses Update ist keins von Stolz, aber dafür ein ehrliches.
In den letzten Wochen bin ich auf einen neuen Status meiner Batterien gestoßen: Absolute Entladung.
Selbst nach einiger Zeit fern von der Arbeit, was sonst einen Unterschied für Belastbarkeit und Mut zum Weitermachen brachte, wollten sie keine Energie halten.
Nach einigen turbulenten Neuberechnungen, was ich nun verändern könne um die unliebsame Situation zu lösen, musste ich zum Entschluss kommen, dass ich nicht zuerst Veränderung, sondern vielmehr Ruhe brauche.
Mir war bewusst, dass ich fortwährend zusätzliche Energie einsetze um die Maske aufrecht zu erhalten, was ich aus besten Stücken tat, denn diese Maske kann Menschen glücklich machen.
Aber auch trotz dessen, dass ich kaum jemals diese ausgegebene Energie zurückbekam, und so über die Zeit eine Energieschuld aufbaute, gewöhnte ich mich an diese Art zu leben.
Mit der Diagnose und einigen Erleichterungen im Leben konnte ich meinen Job und viele funktionelle Fähigkeiten erhalten. Nur die Verschuldung stieg stetig an, bis ich unter ihrem Gewicht nachgab und das Fass überlief.
Das ist ein Thema, das wichtiger ist als weithin angenommen im Autismus, und könnte ein Grund dafür sein, dass ohne Anpassungen Komplikationen im Leben vorprogrammiert sind, egal wie rund und optimiert die Maske ist. Ein klares Zeichen für Erschöpfung: Wenn man ein Nickerchen mitten am Tag braucht, obwohl man nicht auf der Arbeit war.
Die folgende Grafik zeichnet den Fall in meine Energieverschuldung über die vergangene Hälfte meines Lebens auf und zuletzt den großen Knall ganz rechts:
Ich bin nun wiederum auf der Reise in Richtung Hilfe und Rehabilitation, wo das Leben schwer und schwierig wird, was es für niemanden sein muss.
Alles, was ich über mich und meine Bedürfnisse und Stärken gelernt habe, wird mich beim Verfolgen eines geeigneten Lebensstils unterstützen, damit ich wieder ein wahres Gleichgewicht erlange und das auf Dauer.
Es gibt noch so viel, das ich tun möchte, und ich möchte dazu gerne fähig sein.