Neues Heim

Es gibt keinen Grund, nicht die Dinge zu tun die zu tun sind. Da besteht ein Plan, eine Vision, ein Raum einzunehmen.

In meiner Wohnung waren von Anfang an so einige Dinge zu schaffen. Normalerweise bin ich nicht übermäßig für Renovierung, Putzen und Aufräumen zu begeistern, aber hier war das alles anders: Ich wusste sehr genau, warum ich es tat!

Und es gab kein Aufhalten, so lange der liebe Tag hell war. Mit einem Ziel geht man schnell voran und mit Leichtigkeit.
Letzteres aber nur bis die Kraft versiegt. Und das passiert dann langsamer, wenn was einen glücklich macht, aber letztlich geht die Puste auf dem langen Wege einfach aus.

Mir waren alle Dinge klar, die ich bis zum Einzug und danach abhaken wollte, um den Lebensraum schön und zu meinem Eigen zu machen.
Fensterrahmen für Fensterrahmen tiefenreinigen, Fleck für Fleck entfernen, Gerät nach Gerät aufstellen, Kiste für Kiste auspacken, Gegenstand für Gegenstand auswählen und besorgen, Schritt für Schritt ständig weiter planen.

Aber an eine Sache musste ich von der Partei erinnert werden, die am meisten darunter litt: Die Energie meines Körpers ging zuende.
Nicht dass nicht alle Erfolge wunderbar befriedigend waren, aber an so einige Punkten musste ich mir sie einfach durch die simpelste „Me Time“ wiederholen.

Manchmal vergesse ich wohl, dass der der die Dinge tut die ich schaffe, auch ein wenig Ruhe verdient.

 

Kanada

Meine Transportmöglichkeit bekam ich über turo.com: Das ist wie Airbnb, nur für Autos.
Das Auto hat sich als durchweg perfekt erwiesen: Komfortabel, zuverlässig und äußerst effizient!

So ging ich nun hin und wollte Vancouver Island erkunden. Ich wusste von Regenwäldern, Küstenstreifen, vielen Tieren und so manchen entfernten, wunderschönen und atemberaubenden Orten. Mein Plan: Alles sehen.

Meine Basisstation befand sich in der Nähe von Victoria, also nahm ich meinen fahrbaren Untersatz gut in Anspruch und fuhr auf der ganzen Insel herum, nachdem ich aber auch in meiner Gegend ein paar Spaziergänge hatte.

Erst später wurde mir bescheinigt, dass meine gereisten Kilometer an Wahnsinn grenzten, denn ich sah in nur 6 Tagen unter anderem Sooke, Lake Cowichan, Tofino und Port Hardy…

Aber es gab eben keinen Grund, nicht überall hinzugehen, aufgrund der Ziele und der Art meiner Reise. Ich wollte einfach alles sehen, denn genau dafür war ich ja da.
Nicht sofort, aber ganz bald merkte ich jedoch, wie meine Energiereserven sich nicht mit meinen erdachten Plänen decken wollten. Mein Körper hatte einfach keinen Bock auf andauerndes Reisen und Glücksgefühle und die Flut an Dingen, die man als erstrebenswert und spaßig bezeichnen würde.

Ich durfte lernen, dass stumpfes Ausspannen und gar selbstsüchtige „Me Time“ genau so wichtig sind, wie auf der Straße zu sein und weit und breit umherzufahren. Am Ende ist es ja doch meine ganz eigene Reise und Genuss möchte genossen werden.

Diese Lektion lässt mich nun tief dankbar zurückblicken auf die Zeit die ich sowohl unterwegs, als auch mit mir selbst verbrachte: