Sich an einem großartigen Ort auf der Erde auszukennen ist ein Privileg. Aber an einen solchen nach einigen Jahren zurückzukehren ist eine ganz andere Erfahrung.
Mein letzter Besuch in Südostasien war eine flüchtige Angelegenheit, aber die Zeit in Malaysia habe ich am meisten genossen; so passte es am meisten, zu genau diesem Land zurückzukommen. (obendrauf ein kurzer Stopp in Singapur, vor dem Rückflug)

Eigentlich hätte ich noch etwas länger warten können, wäre da nicht jemand der auf mich warten würde und damit mit der Hauptgrund für die Reise wäre…
Ihr könnt euch sicher noch an die Erwähnung eines neuen Freundes erinnern, am Ende des ersten Malaysia-Artikels. Dieser ältere Mann, den ich nur für eine kurze Zeit dort kennenlernte, ist mir in den letzten Jahren der Brieffreundschaft zu einem echten Freund geworden. So würde dieser Teil der Reise zu einem sehr besonderen werden.

Im Folgenden möchte ich einige der Elemente ausführen, die diese Reise so unglaublich wundervoll und beängstigend perfekt gemacht haben:

 

Die Reisebegleitung

Viele meiner Reisen habe ich alleine bestritten (fand mich aber stets in fantastischer Gesellschaft wieder), aber nicht so diese.
Wenn man eine gute Zeit haben möchte, sollte die Reisebegleitung ein Engel sein: Nie schlecht gelaunt sein, durchgehend die schönen Dinge bemerken die uns rundherum passieren, mindestens die Hälfte der Organsiation der Reise übernehmen, mich unterstützen wenn ich mal wieder ewig für Entscheidungen brauche, hin und wieder ihr eigenes Ding machen, tapfer den uns geschenkten getrockneten Fisch probieren, kein unflätiges Wort über ihre Lippen bringen und keine Energie in Beschwerden verschwenden.
Ich weiß nicht, wo solche Menschen herkommen, aber wenn man so eine findet, die genau wie man selbst am liebsten die guten Dinge in der Welt sieht: Mach mit ihr eine Reise, oder zwei!

 

Plan B

Ich mag Pläne. Und wenn ich die Reise für mich selbst geplant hätte, würde ich alles im Voraus gebucht haben.
Glücklicherweise haben wir uns dazu entschieden, möglichst viel unterwegs zu buchen, sodass wir nur ein paar wenige Dinge hatten die wir unbedingt sehen wollten. Das ist der „Plan A“: Die Dinge an die man sein Herz hängt.
Ein kritischer Blick darauf, wie das die Reisepläne beeinflusst, hat unsere Liste recht prägnant gemacht. Außerdem war das Land, das wir bereisten, schon Versicherung genug für die Erlebnisse die wir erwarteten.
Was aber viel wichtiger für das Gefühl kindlicher Geborgenheit war (eins der teuersten Güter im Erwachsenenleben), war „Plan B“.
Plan B entwickelt sich stetig weiter, passt sich Plan A an und stellt sicher, dass alles gut geht wenn doch etwas außerhalb deiner Macht passieren sollte. Dazu gehören die zweitrangigen Dinge wie Transport, Unterkunft und die notwendige Liste der Prioritäten.
Ich habe bemerkt, dass es weit nützlicher ist, sich mit dem Plan B zu befassen, denn Plan B kennt alle Schwachstellen von Plan A, stellt sicher dass derselbe nicht auseinanderfällt und lässt viel mehr Freiraum zum Anpassen von Plan A unterwegs übrig.

Am Ende haben wir alle tollen Sachen gegessen, alle tollen Orte gesehen, meinen lieben alten Freund in Penang besucht, den Strand gesehen, sind mehr verrückten Tieren begegnet als wir uns je erträumt hatten, haben coole Souvenirs gefunden und bekamen am Ende doch Zuckerrohrsaft!
Plan B hat uns geholfen, uns keine Sorgen zu machen und sicherzustellen, alle diese Punkte zu erreichen.
Das hat viel Offenheit gebracht und Momente der Freiheit, in denen wir einfach im Moment leben konnten, in absoluter Sicherheit dass wir gut aufgehoben waren.

 

Auf Empfehlungen hören

Zum Glück wurde mein Plan, alles im Voraus zu buchen in den flexiblen Ansatz gewandelt, denn das ließ uns auf die Empfehlungen vor Ort hören.
Und sie befolgen, ganz einfach: Wenn zwei unterschiedliche Parteien dir empfehlen, nicht in die Cameron Highlands zu fahren, sollte man das als Zeichen sehen und stattdessen auf die Insel Pangkor reisen. Wenn man aufgrund der Regenzeit nicht ermutigt wird, die Ostküste Westmalaysias zu besuchen, braucht man da guten Gewissens nicht hinfahren. Wenn dir jemand das eine Restaurant empfiehlt, sollte man da besser hingehen. Wenn eine andere Reisende Notizen über eine Fähre auf Papierresten hinterlässt, sollte man hingehen und diese Fähre nehmen! Wenn jemand dir von einem Tempel erzählt, der in allen Farben beleuchtet ist, sollte man da ganz sicher hingehen. Wenn man ein Airbnb bucht und dazu noch einen persönlichen Tourguide mit bekommt, ist man gut beraten auf seine Hinweise zu hören und sich unersetzliche Erinnerungen abzuholen.

 

Level 2

Es gibt 3 verschiedene Arten von Aktivitäten in einem Land, ebenso gültig für Speisen:

  1. Dinge, die für Touristen gemacht sind
  2. Dinge, die für Einheimische gemacht sind
  3. Dinge, die nur Einheimische kennen

Eine Level-1-Reise wäre ein abgeschlossene Anlage, mit Transport vom und zum Flughafen und Essen vom täglichen Büffet.
Eine Level-2-Reise fürchtet sich vor allen Aktivitäten aus Level 1 und sucht nach den authentischen Erlebnissen auf den Straßen.
Eine Level-3-Reise ist ohne den Rat von Einheimischen oder deren aktive Führung unmöglich.

Wir waren uns, glücklicherweise, einig und verfolgten Level 2, wo es uns nur möglich war. Die meiste Zeit fanden wir uns außerhalb der Sicht jeglicher anderer Europäer und saßen, gingen und aßen inmitten der Locals als wäre es das Normalste auf der Welt.
Und wir hatten großes Glück, einige Einheimische kennenzulernen und sogar Freundschaften zu schließen, sodass wir auch hier und dort das Level 3 erleben konnten.
Wer könnte nämlich schon behaupten, er habe etwas in Malaysia bestellt, das nicht auf der Speisekarte stand?

 

Keine Angst vorm Regen

Es ist alles nass. Die Luft, die Toiletten, der Schweiß, der Regen. Es wäre die größte Herausforderung, davor fliehen zu wollen.
Und der gaben wir uns auch nicht hin. Denn dadurch hätten wir so manche Begegnung, Wetterstimmungen, sonderliche Orte und Zeit draußen verpasst. Packt also euren Regenschirm und die wasserdichte Jacke ein, ihr du das nächste Mal rausgeht und erlebt mehr!

 

Der Lohn

Wenn eure Reise dann in etwa so aussieht, habt ihr alles richtig gemacht: